Handball: Der Aufgalopp der Jungschiris

Meike Legermann und Christian Miesner leiten ein verheißungsvolles Projekt.

Krefeld. Eine verheißungsvolle "Schiedsrichter-Offensive” hat der Handball-Kreis Krefeld/ Grenzland gestartet. Dünn gesäter Nachwuchs und damit Spiele, die häufig ganz ohne Unparteiische stattfanden, zwangen den Verband zum Handeln. Der hob flugs das Jungschiedsrichter-Projekt-(JSR) aus der Taufe. Nach einer positiv verlaufenen Pilotphase im vergangenen Jahr musste der neue "Schirikursus” bereits frühzeitig begrenzt werden: Zu groß war die Nachfrage. "Aber lieber so als anders herum. Dieses Mal sind 20 junge Handballer aus acht Vereinen dabei.”, freute sich Christian Miesner.

Der 34-Jährige Vorster, der eigentlich aus der Handballabteilung des TV Anrath kommt, leitet gemeinsam mit Meike Legermann (Königshof) den neuen Kurs. Unterstützt wird das Duo vom Kreis-Schiedsrichterwart Hans-Joachim Cremers. Der wiederum holte mit Achim Reiter und Andreas Caris (beide Bayer Uerdingen) zwei Experten für die Lehrgangsstunden mit ins Boot.

So steuerte gerade Caris, als aktueller DHB-Schiedsrichter wichtige Erfahrungen aus der Bundesliga bei. Nach einem zweitägigen Lehrgang am vergangenen Wochenende und einem Wiederholungsabend in diesen Tagen folgt heute bereits die Feuertaufe. Denn auf die 20 Teilnehmer, die im Durchschnitt 15 Jahre alt sind, wartet ab sofort ein Berg voller Spiele, die gepfiffen und geregelt werden müssen. "Im letzten Jahr mussten die elf Schiedsrichterduos über die Saison verteilt 169 Spiele leiten. Diesmal werden es nicht weniger”, meint Christian Miesner.

Den Haupteinsatz leisten die zehn neuen Gespanne im Bereich der D-Jugend, die auf Kreisebene bereits an diesem Wochenende in die Saison startet. Die Jungschiedsrichter werden bei jedem Spiel von erfahrenen Kollegen begleitet. Bereits kurz nach dem Schlusspfiff folgt in der Kabine die Analyse. Weitere Fortbildungen im Laufe der Saison folgen. Neben der Grundausstattung, die der Grefrather Sportausrüster "Tengo” sponsert, erhalten die frisch gebackenen Unparteiischen zukünftig eine Aufwandsentschädigung von 10 Euro pro Spiel.

Mit nur 22 Lenzen können es die Jung-Schiedsrichter dann in Zukunft über ein feststehendes Kadersystem bis in die Bundesliga schaffen. "Wir sind froh, wenn die jungen Leute mit Spaß bei der Sache sind und vor allem dabei bleiben. Doch wer als Schiedsrichter hoch hinaus will, den werden wir unterstützen”, sagt Miesner, der bereits etliche Talente entdeckt hat.