Lauf um historisches Gemäuer

Die Burg Linn und das Haus Greiffenhorst sind Schauplätze einer kulturellen Laufrunde.

Linn. Der heutige Lauf beginnt an den Parkplätzen der Linner Burg an der Rheinbabenstraße. Der größte Teil der Burganlage stammt aus dem 13. Jahrhundert. Während des Spanischen Erbfolgekrieges wurde sie erstmals zerstört: 1702 beschossen kaiserliche Truppen die Burg und verjagten die französische Besatzung. 1704 brannte sie erneut und 1715 sorgte ein Blitz für den nächsten Brand. Eine Instandsetzung erfolgte nicht mehr. 1924 kaufte die Stadt die vollkommen zugewucherte Ruine, die nach dem zweiten Weltkrieg peu à peu restauriert wurde.

Dass ich nun entlang des äußeren Wassergrabens laufen kann, habe ich Maximilian Friedrich Weyhe zu verdanken. Für die Brüder und Seidenhändler Cornelius und Phillip de Greiff baute er die Anlage 1830 - jedoch nie ganz nach Plan. Nach wenigen Metern fließt der Linner Mühlenbach in den Burggraben. Vorbei an Teilen des Kreuzweges laufe ich nach einer kleinen Holzbrücke nach links. Am anderen Ufer wird ein Kinderspielplatz sichtbar - einer der schönsten in Krefeld. Über die Margaretenstraße geht es den Graben entlang und später nach links. Wenig später laufe ich nach rechts in den Elter Schützenweg, der am Krefelder Golfclub vorbeiführt.

Nach dem Mühlenbach erreicht man die Außenstation des Krefelder Zoos

Läufer, die nicht gerne auf Asphalt laufen, biegen erst 60 Meter weiter rechts in den Greiffenhorstpark ein. Auch dort war Weyhe im Auftrag von de Greiff tätig. Der Gartenkünstler schuf den Park um 1843 im englischen Stil und formte den Linner Mühlenbach zu langgezogenen Parkweihern. Inmitten des Parks liegt das Haus Greiffenhorst, das ehemalige Garten- und Jagdhaus de Greiffs. Nach dem zweiten Weltkrieg verfiel es, wurde dann aber in den 70-er Jahren restauriert. Wer sich die kleine Runde vorgenommen hat, macht dort kehrt.

Alle anderen laufen, sofern sie nicht den Asphaltweg gewählt haben, über die Brücke zum Hausenhof, der Außenstation des Zoos, Richtung Gellep-Stratum. Am Hof steht eine kleine Kapelle, die mühsam vom Linner Schützenverein saniert wurde.

Über "In der Elt" laufe ich durch ein großes Wasserreservoir Krefelds. Auf den Feldern stand im 7. Jahrhundert die älteste Linner Kirche, die alde Kerk, die dem Hochwasser von 1279 zum Opfer fiel. Vorbei am Wasserwerk folge ich dem Weg und biege rechts in die Straße "An der Puppenburg" ein. Sie trägt ihren Namen von einer Niederungsburg aus dem 11. Jahrhundert. Angeblich habe es von dort früher einen Tunnel zur Linner Burg gegeben.

Nach dem Kleingartenverein biege ich kurze Zeit später rechts in die Heulesheimer Straße und laufe am Kotheshof (Reitstall Siebenlinden) vorbei. Gerade im Sommer wird dieser Abschnitt hart: Kein Baum spendet auf dem langen Asphaltweg vorbei an zwei Schweinemastbetrieben und durch das nördliche Latumer Bruch Schatten. Links von mir befindet sich der Stratumer Buschgraben, später der Lohbruchgraben.

An der T-Kreuzung halte ich mich links, wenig später dann rechts. Das Rauschen der Autos auf der nahen Autobahn ist deutlich zu hören, später wird sie dann sichtbar. Über die Kurkölner Straße gelange ich wenig später wieder in den Burgpark und zurück zu meinem Ausgangspunkt - geschafft. Fazit: Es gibt viel zu schauen. Die lange Runde ist allerdings nur etwas für Hartgesottene. Im nächsten Teil: Mit dem Lauftreff durch das Hülser Bruch.