Handball: Niederlage bei Hegers Privatfehde
Bayer verliert zum siebten Mal in Folge. Förderer spielt wieder.
Uerdingen. Schönheitspreise werden in der Handball-Regionalliga nicht vergeben. Es zählen nur die Punkte. Die hat der SC Bayer Uerdingen wieder einmal leichtfertig vergeben und kassierte folgerichtig mit dem 25:29 (12:17) gegen Eintracht Hagen die siebte Niederlage in Folge. Nur noch ein Punkt liegt der VfL Gladbeck (11:23 Punkte) als Drittletzter auf dem ersten Abstiegsplatz nun hinter den Uerdingern (12:24). Zudem muss Gladbeck noch ein Spiel nachholen.
"Langsam bekomme ich kalte Füße. Jörg Förderer muss sich was einfallen lassen. So geht es nicht weiter, sagte Handballchef Manfred Fothen unmittelbar nach der schmerzlichen Niederlage. Fothen hatte da nicht das zunächst passabel aussehende Endergebnis vor Augen, sondern vielmehr eine eklatant schwache Angriffsleistung mit sage und schreibe 34 Fehlwürfen. Denn erst in den Schlussminuten betrieben die Gastgeber nach einem 20:29 (55.)-Rückstand noch Ergebniskosmetik.
Stinksauer und mit hochrotem Kopf saß Uerdingens Trainer Jörg Förderer nach der Pleite im Bayer-Handballbüro. "Von der Anlage her haben wir ein gutes Spiel gezeigt. Aber was wir uns an technischen Fehlern erlauben und wie viele sichere Torchancen wir vergeben, das ist schon unbegreiflich. Zum Sündenbock stempelte Förderer Spielmacher Steffen Heger ab, der sich in der Tat mit dem überragenden Hagener Torhüter Björn Minzlaff eine Privatfehde geliefert hatte.
"Statt mit Herzblut für seinen Verein zu spielen, versucht Steffen eine alte Rechnung zu begleichen, sagte Förderer. Heger hatte in der vergangenen Saison eine Verletzung im Spiel gegen Hagen erlitten und damals den Hagener Keeper dafür verantwortlich gemacht. Da auch Bruder Gerrit als Linksaußen nicht gerade mit einer Topleistung aufwartete, dürften die Tage der Heger-Brüder am Löschenhofweg gezählt sein.
Jörg Förderer jedenfalls revidierte wieder einmal seine Ankündigung, zukünftig nur noch als Trainer zu fungieren: "Ich werde die nächste Woche trainieren und in Ibbenbüren wieder das Trikot überstreifen. Jetzt müssen Punkte her. Doch einige Spieler sehen ihre Fehler einfach nicht ein", sao der Coach.