Handball: SC Bayer Uerdingen verliert gegen Eintracht Hagen
Trainer Mast ist sauer: „Wir sind nur noch Mittelmaß“.
Uerdingen. Der SC Bayer Uerdingen muss seine Erwartungen in der 3. Handball-Liga kräftig zurückschrauben. Nach der enttäuschenden 29:32 (14:17)-Niederlage gegen Eintracht Hagen findet sich das Mast-Team nach der bereits vierten Heimniederlage nur im Tabellenmittelfeld wieder. „Die Tabelle lügt nicht. Wir sind nur noch Mittelmaß. Einige Spieler überschätzen sich maßlos und glauben weiter zu sein, als sie es wirklich sind. Der dritte Platz der Vorsaison spukt noch in den Köpfen herum. Wir können kein Spiel gewinnen, wenn wir nicht Volldampf spielen“, sagte Trainer Olaf Mast, der ungewohnt harsch mit seinen Mannen ins Gericht ging. Auch Handballchef Manfred Fothen tobte: „Endlich haben wir mehr Zuschauer in der Halle, und dann zeigen wir so eine Leistung. Ich habe 50 technische Fehler und Fehlwürfe notiert. Am Montag vor dem Training wird Tacheles geredet.“
Letztlich knüpften die Uerdinger nahtlos an die schwache Leistung in Düsseldorf an. Nach dem 1:0 durch Linkshänder Niklas Weis, mit acht Toren noch bester Uerdinger Spieler, lief Bayer stets einem Rückstand hinterher. Hagen, nur mit acht Feldspielern angetreten, zeigte dem Gegner mit einfachen Mitteln die Grenzen auf: Eine Manndeckung über 60 Minuten für Goalgetter Stephan Pletz, dahinter eine resolute, aber faire Deckung mit einem starken Torhüter Marco Stange. Im Sturm spielte die Eintracht fast jeden Angriff elendig lang aus. Die Gastgeber hatten nach dem Seitenwechsel 15 Minuten lang ihre beste Phase, schafften schnell den 19:19-Ausgleich und hielten das Spiel bis zum 22:22 offen. Selbst einen 24:26-Rückstand wandelten Kapitän Gerit Fietze, Stephan Pletz und Michael Wittig knapp sechs Minuten vor dem Abpfiff in ein 27:26 um.
Doch dann schlug Hagen viermal eiskalt zurück, während Uerdingen gleich dreimal einen Angriff wegen Stürmerfouls abgepfiffen bekam. Denn immer wieder suchten die Gastgeber den schwereren Weg durch die Mitte, die Außenpositionen wurden schlichtweg übersehen. Hagens Trainer Khalid Khan freute sich am Ende mächtig und bemerkte lediglich, dass die Mannschaft, die mit mehr Herz gespielt hat, verdient gewonnen habe.
Am Samstag steht bei den auswärts noch ungeschlagenen Uerdingern das Spiel bei HSG Varel-Friesland auf dem Programm, das aber in dieser Verfassung kaum zu gewinnen sein dürfte.