Handball: So schlecht ist Bayer noch nie gestartet
Regionalligist geht mit 28:41 unter.
Krefeld. Die holprige Saisonvorbereitung ließ schon nicht viel Gutes erahnen. Prompt bekam Handball-Regionalligist Bayer 05 Uerdingen die knallharte Rechnung: Mit 28:41 (10:20) unterlag die jüngste Mannschaft der Liga dem ambitionierten Aufsteiger TuS Niederwermelskirchen und kassierte damit gleich zum Auftakt eine Klatsche, die sich nur all zu fest in den Köpfen der Bayerspieler festsetzen wird als schlechtester Auftakt seit dem Wiederaufstieg vor fünf Jahren.
"Das Ergebnis geht völlig in Ordnung und ist auch in der Höhe verdient. Letztlich haben wir viel zu viele Chancen vergeben. Trotz der hohen Zahl an Gegentoren bin ich aber über unsere Angriffsleistung erschrocken und schwer enttäuscht, übte sich Uerdingens Spielertrainer Jörg Förderer zunächst mehr in Widersprüchen, denn in Erklärungen. Dabei führten die Gäste vom Rhein vor der Minimalkulisse von 150 Zuschauern schnell mit 2:0, doch legten die Gastgeber ebenso fix nach und bauten die Führung bis auf zehn Tore aus.
Uerdingen, zu diesem Zeitpunkt mehr mit sich selbst und etlichen Zeitstrafen beschäftigt, verlor nun den Faden und ließ im Angriff fast jede Chance aus. Lediglich Torjäger Thomas Pannen und der schmerzlich im Stich gelassene Torhüter Sven Bartmann überzeugten während der 60 Minuten. Bartmann verhinderte mit drei gehaltenen Siebenmetern eine noch höhere Niederlage. Niederwermelskirchen war zudem auf allen Positionen gleich doppelt besetzt und stellte damit die klar bessere Mannschaft.
Bei Uerdingen fehlte die Frische, das Kombinationsspiel wurde erschreckend schwach ausgeführt, es fehlte an der Abstimmung. "Der misslungene Auftakt ist kein Beinbruch. Aber so sind wir schon lange nicht mehr unter die Räder gekommen - ein schwieriger Lernprozess, sagte Förderer. Ihm bleibt nun bis zum ersten Heimspiel am nächsten Samstag gegen die Bundesligareserve von GWD Minden jede Menge Arbeit.
Bis auf Youngster Stephan Pletz (Schlüsselbeinbruch) standen alle Bayer-Akteure zur Verfügung. Kaum Akzente setzten die Neuzugänge. Zudem wechselte Förderer sich selbst ein, aber auch er konnte am Desaster nichts mehr ändern.