Hockey Stolz überwiegt beim Crefelder HTC

Krefelder schrammen knapp an der Hallenhockey-Sensation vorbei.

Die Spieler des CHTC werden in der Halle von den zahlreichen mitgereisten Fans nach Ende des Finals gefeiert.

Foto: IMAGO/Jan Huebner

Ein verlorenes Finale ist mit großer Sicherheit eines der schlimmsten Gefühle für jeden Sportler, jede Sportlerin, das es in der Sportlaufbahn geben kann. Die Spieler des Crefelder HTC können dies einen Tag nach dem bitteren Endspiel um die deutsche Hallenhockey-Meisterschaft absolut nachempfinden. Die Mannschaft von der Hüttenallee war nah dran am Titelgewinn, führte neun Minuten vor Ende mit 8:5. Lucas Bachmann erzielte den achten Treffer für die Seidenstädter, die in der Schlussphase den Harvestehuder HTC doch noch einmal herankommen ließen. Die Hanseaten erzielten noch drei Treffer und retteten sich ins Penaltyschießen. Dort behielten die Hamburger dann die Oberhand.

Für die Krefelder war es natürlich eine große Enttäuschung, einen Tag nach dem verlorenen Finale überwiegt aber auch der Stolz über das erreichte Finale an der Hüttenallee. CHTC-Präsident Dirk Wellen skizziert die Stimmungslage bei den Krefeldern: „Vor dem Finale hatten wir alle den Satz von Horst Hrubesch im Kopf: ´Es macht keinen Sinn, ein Finale zu verlieren.´ Jetzt schauen wir mit großer Freude auf die tolle Entwicklung der Mannschaft in dieser Hallensaison. Die Lernerfahrungen werden sehr helfen bei den nächsten Angriffen auf den Titel.“

„So schlecht ist Vizemeister
nun auch nicht“

Viel besser kann man die Situation wohl kaum beschreiben, schließlich dominierten die Krefelder die Vorrunde der Hallen-Bundesliga nach Belieben. Zehn Spiele, acht Siege, 103:45-Tore. Mit 24 Punkten sicherte sich das Team des sportlichen Leiters Johannes Schmitz souverän das Ticket für die Play-offs. Im Viertelfinale ließen die Spieler von der Hüttenallee den Zehlendorfer Wespen beim 12:6 in der Glockenspitzhalle keine Chance und zogen ins Final-Four um den begehrten Titel ein. „Nach langer Zeit in der Klubgeschichte in ein deutsches Finale einzuziehen, macht mich stolz“, kommentierte Schmitz das Erreichte. Den Einzug ins Finale in Frankfurt machten die Seidenstädter mit einem 11:3-Kantersieg perfekt. Der TSV Mannheim hatte im Halbfinale nicht den Hauch einer Chance.

Umso größer war vor dem Finale auf den Rängen die Vorfreude. Die Seidenstädter wurden von zahlreichen Fans begleitet. In der Halle hatten sie stimmungstechnisch die Oberhand. Am Ende reichte es nicht für den zweiten deutschen Meistertitel unter dem Hallendach in der Vereinsgeschichte und dennoch können die Krefelder Stolz auf ihre Reise in diesem Winter sein, findet Koordinator Hans-Werner Sartory. „Einen Tag später überwiegt leider noch der Frust, man hadert noch sehr mit Situationen, die den Ausgang hätten verändern können. Rein rational betrachtet, kann man natürlich stolz auf die Saison und insbesondere die Leistungen im Halbfinale und Finale sein.“

Am späten Sonntagabend wurde auf der Hüttenallee die Silbermedaille von Fans und Freunden der Spieler gefeiert, als das Team aus Frankfurt frenetisch empfangen wurde. „So schlecht ist Vizemeister nun auch nicht. Ich bin dankbar, Teil dieser coolen Mannschaft zu sein“, freute sich Finn Lang Heinrich im Gespräch mit dieser Zeitung.

Für den CHTC geht es nun erst einmal in eine kleine Spielpause, ehe die Feldhockey-Saison am 22. März mit dem Spiel gegen den Berliner HC aus dem Winterschlaf erwacht. Derzeit liegen die Seidenstädter auf Rang sieben der Tabelle. Dieser würde für die Play-offs reichen. Das Final-Four um den Titel auf dem Feld findet in diesem Sommer auf der heimischen Anlage in der Vreed statt. Vielleicht ja mit einem Krefelder Team.