Handball HSG rettet Remis — 25:25

Krefeld gleicht gegen Minden kurz vor Schluss aus. Schiedsrichter nehmen Siebenmeter gegen die HSG in der letzten Sekunde zurück.

Foto: Andreas Bischof

Das gab es noch nie bei einem Heimspiel von Handball-Drittligist HSG Krefeld. Fünf Minuten vor Schluss verließen etliche enttäuschte Fans beim Stand von 20:24 die Königshofer Sporthalle. Sie verpassten das Beste, die Aufholjagd und ein schmeichelhaftes 25:25 (9:14)-Remis gegen GWD Minden II, das alle Meisterschaftshoffnungen offen hält.

59 Minuten und 55 Sekunden lang spannte der heimische Drittligist seine Fans auf die Folter, ehe Stephan Pletz mit dem Tor zum 25:25 Jubel auslöste. Doch das Spiel war längst nicht zu Ende. Minden versuchte mit einem schnellen Anwurf zum Erfolg zu kommen. Lukas Schmitz schlug dem Gegner den Ball regelwidrig aus der Hand, kassierte die Rote Karte.

Froh waren die Hausherren über die fundierten Regelkenntnisse von Alwin op de Hipt. Der HSG-Betreuer hatte einen zusätzlichen Siebenmeter gegen die Gastgeber mit dem Schlusspfiff verhindert. Den wollten die Erstliga-Schiedsrichter, wie nur in der 1. und 2. Liga üblich, für die Unsportlichkeit von Lukas Schmitz verhängen. Doch das Duo nahm nach Absprache mit seinem Zeitgericht die Entscheidung zurück.

Das Spitzenspiel war kein Handball-Leckerbissen. Den Krefeldern fehlten Elan und Spielwitz. In der ersten Hälfte vergaben sie 19 Chancen, die Gästeführung zur Pause war verdient.

Auf der anderen Seite war das junge Gästeteam bestens vorbereitet. Angeführt vom umsichtigen Regisseur Christopher Kunisch sorgte die 3-2-1-Deckung lange für klare Verhältnisse. Im Angriff agierte Minden im Gegensatz zur HSG oft genug fehlerfrei und erfolgreich. Fazit von Krefelds Geschäftsführer Thomas Wirtz: „Das war ein Punktsieg mit zwei dicken blauen Augen.“