Eishockey KEV: Kader der Krefeld Pinguine ist fast komplett

Pinguine wähnen sich auf einem guten Weg - und vermarkten sich nun selbst.

Foto: Jochmann

Die Tage sind für Matthias Roos derzeit sehr lang. „Brandon ist gerade in Montreal, also telefonieren wir aufgrund der Zeitverschiebung oft erst spätabends“, sagt der Sportdirektor der Krefeld Pinguine über den Austausch mit dem neuen kanadischen Coach Brandon Reid. „Die Trainer sind sehr engagiert, wir sind in ständigem Austausch. Manchmal hören wir uns sogar zu viel, bei allem, was ich noch alles zu erledigen habe“, merkt Roos mit einem Schmunzeln an. Klar, mit Lizenzierungsarbeiten und weiteren Aufgaben hat der Sportdirektor gut zu tun, aber ein engagierter Trainer ist sicherlich ein Luxusproblem.

Und so sieht es auch Roos, der das Team nach der jüngsten Verpflichtung des schwedischen Stürmers Jacob Berglund gestern auf einem guten Weg sah: „Unsere zweite Reihe ist deutlich durchschlagskräftiger. Es wird mehr Tore geben“, verspricht er. Berglund sei einer seiner „Wunschspieler“ gewesen.

Bis auf einen weiteren Außenstürmer für die erste Reihe sowie einen Verteidiger „ist schon klar zu erkennen, wie die Mannschaft aussehen wird“. In den kommenden zwei bis drei Wochen, also noch vor Beginn der Fußball-WM (14. Juni), soll die Kaderplanung abgeschlossen sein.

Auch abseits des sportlichen Bereichs tut sich einiges an der Westparkstraße. Den Vertrag mit der Berliner Vermarktungsagentur Baes kündigten die Krefelder und werden sich künftig auch im Bereich Mikrosponsoring selbst vermarkten. „Wir sind ein Traditionsklub, wir sind hier in Krefeld bekannt und wollen auch wieder die Nähe zu unseren kleinen Sponsoren suchen“, sagt Vertriebsleiter Fabian Herzog zu dem Schritt.

Im neuen „Team Pinguine“ können sich Sponsoren mit Beträgen von 250 bis 3000 Euro pro Saison verschiedene Pakete buchen, die ähnlich einer Aufstellung im Eishockey in vier Reihen aufgeteilt sind. „Wir wollen ein Team mit unseren Partnern sein. Und ich glaube, diese Maßnahme ist einzigartig im deutschen Eishockey“, sagt Herzog.

Für ihn und Roos geht es hierbei aber auch um die Finanzen. Durch die sportlich zuletzt unruhigen Zeiten sei auch im Sponsoring eine gewisse Fluktuation zu erwarten, einige Partner könnten sicher nicht gehalten werden. Das Niveau der bislang etwa 200 kleinen Sponsoren soll in der Anzahl aber zunächst stabil bleiben. Und wenn fortan die bisher „unverhältnismäßig hohen“ Provisionen an den Berliner Vermarkter wegfallen, wollen Roos und Co. den Umsatz aus dem Programm „verdoppeln“.