KFC-Konzept: Junge Fußball-Zukunft
Noch fehlen Gelder, um die Ideen des Duos Vohwinkel und Polenski realisieren zu können.
Krefeld. Von Berlin ist Andreas Polenski hoffnungsvoll ausgezogen, um die Fußball-Welt aus den Angeln zu heben. Schließlich entsprang er dem Talentschuppen von Hertha Zehlendorf, der Heimat von Pierre Littbarski oder Christian Ziege, dem Sportdirektor von Borussia Mönchengladbach.
"Aber dann ist es doch ein bisschen anders gekommen", sagt der ehemalige Profifußballer. Heute ist er 42 und nach Jahren der Wanderschaft in Hüls sesshaft geworden - und beim KFC Uerdingen gelandet, als Trainer der A-Jugend. Nach Zwischenstopps in St.Pauli, Meppen, Siegen, Straelen, Lintorf, Ratingen und Moers. Ja, zwischendurch hatte es ihn sogar mal zu Heart of Midlothian in Schottland verschlagen.
Doch jetzt will Polenski die Zukunft des Niederrheinligisten KFC Uerdingen mitgestalten, das Konzept "KFC - junge Zukunft". Ausgearbeitet von Uwe Vohwinkel, Vorstandsmitglied und Leiter der Jugendabteilung des Traditionsvereins.
Ziel ist es, einen nahtlosen Übergang zu schaffen zwischen den Schnittstellen Senioren und Jugend. Vohwinkel: "Die Jugendabteilung soll in den kommenden Jahren schrittweise auf eigene Füße gestellt werden." Mit eigenem Marketing und einer neuen Marke für das Ressort Jugend. Die 15-seitige Broschüre beinhaltet die wesentlichen Merkmale des Konzepts, das KFC-Boss Lakis und Cheftrainer Richard Towa weitgehend abgesegnet haben.
"Mit der Umsetzung wollen wir sofort beginnen, da die sportlichen Planungen für die neue Saison in den Vereinen bereits auf Hochtouren laufen", sagt Vohwinkel. Ziel ist es, die beiden Jugend-Topmannschaften A und B1 so schnell wie möglich in die Bundesliga zu führen.
"Wichtig ist auch ein ständiger Austausch mit Richard Towa", sagt Andreas Polenski, der als ehemaliger Stützpunkttrainer im Kreis Kempen-Krefeld Erfahrungen in punkto Talentförderung gesammelt hat. "Ich habe mir drei Spielzeiten Zeit gegeben, um das Vorhaben in die Tat umzusetzen", sagt Polenski.
Der ehemalige Stürmer setzt auf offensive Spielweise. "Rasenschach ist nicht mein Ding, und vor allem müssen die Augen der Spieler funkeln, wenn sie auf dem Platz stehen." Mit acht Teams geht der KFC Uerdingen in die Ende August beginnende neue Saison.
Zum Trainerstab gehört dann auch ein früherer Ex-Profi, der noch die Hochzeit des Jugend-Fußballs bei Bayer miterlebt hat - Frank Kirchhoff. Bei der Umsetzung des Konzepts, für das pro Saison etwa 70000 Euro veranschlagt sind, tut sich allerdings eine Deckungslücke von gut 20000 Euro auf.