KFC KFC verkauft Heimat-Tickets als Erinnerungsstücke
Krefeld · Der pausierende Fußball-Drittligist will das Grotenburg-Stadion nun zumindest virtuell füllen.
Seit dem 5. Mai 2018, dem 4:0-Sieg gegen den Wuppertaler SV vor 6162 Zuschauern, haben die Fans des KFC Uerdingen ihr Grotenburg-Stadion nun schon nicht mehr betreten dürfen für ein Heimspiel des Drittligisten. Die Sehnsucht nach der Rückkehr aber hat nun die Kreativität in den Köpfen der Klub-Mitarbeiter geweckt. Der Verein hat sich daher etwas Besonderes einfallen lassen. Er bringt nun „Heimat-Tickets“ unter das Volk und will die alte Spielstätte, die frühestens bis zum Sommer 2021 wieder für Drittliga-Partien flott gemacht werden soll, zumindest virtuell füllen.
34 500 Besucher passten zu den besten Zeiten in den 1990er Jahren in das Rund neben dem Zoo. Ein ganz volles Haus aber gab es damals eigentlich nur, wenn sich die Bundesliga-Spitzen oder Klubs mit Heerscharen an Fans aus der Umgebung nach Krefeld aufmachten. Das soll jetzt nicht mehr nötig sein. Ziel sei es, noch einmal „Ausverkauft“ vermelden zu können. „Mit dem ‚Heimat-Ticket‘ kauft Ihr ein Stück Solidarität mit dem KFC, Ihr zeigt, für wen Euer Herz auch in schweren Zeiten schlägt“, bewirbt der Verein sein Produkt, das für alle möglichst erschwinglich sein soll. Fünf Euro der Stehplatz, zehn Euro der Sitzplatz. 19,05 Euro kostet ein Platz auf der virtuellen VIP-Tribüne. Hamsterkäufe, so scherzt der KFC, seien in diesem Fall ausdrücklich erlaubt.
Die Eintrittskarte kann man sich dann zu Hause ausdrucken und an die Wand hängen. Zu sehen werden auf den Tickets Motive aus der altehrwürdigen Grotenburg und der Name des Käufers sein. Ein Erinnerungsstück für viele Fans. Es wird das Stadion noch einmal in altem Glanz zeigen, vor dem Umbau, der in den nächsten Monaten beginnen soll.
Blau-rotes Gemeinschaftsgefühl, Vorfreude auf das erste Spiel in der Grotenburg, das Schwelgen in glorreichen Zeiten, Solidarität in schwierigen Tagen, aber auch ein virtuell gemischter Fanblock ohne Trennung und der Aufruf, zusammen stärker wiederzukommen – zu alledem soll das Heimat-Ticket berechtigen, wie man es auf einer Musterkarte liest. Dort, wo eigentlich Regeln zum Eintritt aufgeführt werden. Auf Verbotshinweise wird jedoch nicht verzichtet, wenn man sich auch einen kleinen Spaß macht über das Kaufverhalten einzelner Mitbürger in der Krise: „Das Mitbringen von Klopapier, Nudelsnacks, Mehl und Hamstern ist nicht gestattet.“ Das Heimat-Ticket gibt es im Internet unter dieser Adresse: