Tennis Macher Hajo Ploenes ist zurück
Krefeld · Weg war Hajo Ploenes in den vergangenen Jahren nie gewesen, wenn das Thema Bundesliga-Tennis bei Blau-Weiß Krefeld auf den Tisch kam. Nun steht der Grandseigneur wieder in der ersten Reihe, nachdem der Verein sich mit Olaf Stiller an der Spitze im Sommer 2020 neu aufgestellt und der bisherige langjährige Teamchef Olaf Merkel nach langem. zähen Streit im Club seinen Rückzug im Herbst vollzogen hatte.
Ploenes, bis Februar 2019 über 30 Jahre Präsident des Vereins aus dem Stadtwald, führt die Bundesliga-Mannschaft als neuer Teamchef mit seinen nun 77 Jahren im kommenden Sommer auf die Asche: „Wenn uns Corona im Sommer keinen Strich durch die Rechnung macht, dann werden wir an der Hüttenallee wieder Weltklasse-Tennis erleben dürfen“, sagt der Krawatten-Fabrikant. Alle zehn Bundesliga-Vereine hätten ihre Absicht erklärt, die Saison nach der Komplett-Absage 2020 spielen zu wollen. „Alle wollen – und wir dürfen ja auch. Es handelt sich ja um Profisport“, sagt Ploenes.
Für den Teamchef ist die Aufgabe ein Gemeinschaftsprojekt
Der neue Teamchef war junger Spieler, als Blau-Weiß vor 50 Jahren in die höchste deutsche Spielklasse aufstieg. Die Krefelder sind Gründungsmitglied der Bundesliga in Jahr 1972 auch dank ihm. Seit den 1980er Jahren hat er das Team in der Beletage eng betreut und begleitet. Für den Sommer hat er eine Mannschaft zusammengestellt, zu der auch die drei Italiener Marco Cecchinato, Paolo Lorenzi und Stefano Travaglia gehören, die in den vergangenen Jahren zu einiger Popularität beim Krefelder Publikum gekommen sind. In erster Linie der Römer Lorenzi, mittlerweile 39 Jahre alt, ließ durch sein aufopferungsvolles Spiel bildlich sein Herz regelmäßig auf dem Platz. Weitere Namen wollte Ploenes noch nicht verraten. Bis auf eine Position sei der Kader aber vollständig.
Für den Teamchef ist die Aufgabe ein Gemeinschaftsprojekt. Dennoch laufen beim Ehrenpräsidenten die Fäden zusammen. Dass der Club nach dem Saison-Ausfall 2020, den vorangegangenen internen Querelen mit dem geschiedenen Teamchef Merkel und der Neuformierung wieder eine Mannschaft stellen würde, daran habe kein Zweifel bestanden. Fortan werde Blau-Weiß in der Bundesliga aber ohne seinen Namenssponsor antreten. Die Zusammenarbeit mit Timberland Finance sei beendet worden. Im offiziellen Bundesliga-Spielplan des Deutschen Tennis Bundes aber trägt Blau-Weiß noch den Vermögensverwalter im Namen.
Wenn gespielt wird, dann sollen auch Zuschauer dabei sein dürfen. „Wir wollen frühzeitig den Kontakt mit der Stadt suchen, um zu schauen, was möglich ist“, so Ploenes. Ein Schaukampf vor leeren Rängen und dafür mit Videoübertragung in die sommerlichen Wohnzimmer – das wäre ziemlich das Gegenteil dessen, was Spieler, Macher und Tennisfreunde sehen wollen. Einen ersten Heimauftritt wird Blau-Weiß nach drei Auswärtsspielen zum Auftakt sowieso erst am 18. Juli gegen Blau-Weiß Neuss erleben.