Leichtathletik: Für Lukas Schmitz schlägt die Stunde der Wahrheit
Der Bayer-Mehrkämpfer will am Donnerstag bei der Junioren-EM ins 400-Meter-Finale.
Krefeld. Für Lukas Schmitz (SC Bayer Uerdingen) werden die 21. Leichtathletik-Europameisterschaften der Junioren in Tallinn gewiss kein Zuckerschlecken. Bereits am Donnerstag muss der 18-jährige Gymnasiast höchst wahrscheinlich schon zweimal in den Startblock über 400 Meter (Vorlauf/Halbfinale).
Sollten sich die Erwartungen von Schmitz jedoch erfüllen, müsste der Blondschopf gleich an allen vier Meisterschaftstagen insgesamt fünfmal über die Stadionrunde ran.
Pünktlich um 12.50 Uhr Ortszeit (11.50 MEZ) fällt am Donnerstag im traditionsreichen und 5000 Zuschauer fassenden Kadriorg-Stadion in der estnischen Hauptstadt der erste Startschuss zu den 400-m-Vorläufen. Laut aktueller europäischer Bestenliste dürfte Schmitz als Achtbester eine gute Startposition erhalten, um das nur fünf Stunden später stattfindende Halbfinale zu erreichen.
Doch die Konkurrenz ist gut aufgestellt, denn allein sieben Läufer weisen eine Bestzeit unter 47 Sekunden auf. Eine Zeit, die der Uerdinger in seiner jungen Karriere noch nicht geschafft hat, die er sich für Tallinn aber als erstes Ziel gesteckt hat. Im Gegensatz zur Konkurrenz setzt Schmitz neben den 400 Metern ja auch auf den Zehnkampf.
Aus diesem Grunde hat der Uerdinger weit weniger Wettkämpfe über die 400 Meter bestritten und gilt dennoch als Kandidat für den Endlauf. Zudem geht Schmitz mit dem Wissen an den Start, im vergangenen Jahr bei der europäischen Ausscheidung in Moskau für die Jugend- Olympiade als Dritter die meisten Konkurrenten schon hinter sich gelassen zu haben.
Doch schon bei der Junioren-Gala vor zwei Wochen in Mannheim erkannte der Uerdinger seine fehlende Stärke im Finish auf den letzten Metern. Dort unterlag der Athlet von Trainer Torsten Voss dem großen EM-Favoriten Marcell Deák-Nagy aus Ungarn, der mit 45,74 Sekunden weit vor der Konkurrenz thront. Mit dabei ist auch der Italiener Marco Lorenzi (46,39 Sekunden), der im Vorjahr in Moskau vor dem Uerdinger als Zweiter ins Ziel kam.
Der begehrte Endlauf wird morgen um 17.55 Uhr (MEZ) gestartet. An den beiden Abschlusstagen steht Schmitz dann als Schlussläufer in der deutschen 4x400 m-Staffel. Sollte das Quartett den Vorlauf überstehen, wäre das Finale gleichzeitig der letzte Wettkampf der viertägigen EM.