Leichtathletik: Michael Schrader zieht es nach Leverkusen

Die Uerdinger verlieren wohl wieder ein großes Talent. Jetzt ist auch Trainer Torsten Voss in der Zwickmühle.

Uerdingen. Der Seidenstadt geht wohl wieder einmal ein großes Talent und Aushängeschild verloren. Zwar präsentierte sich Krefelds neuer Zehnkampfstar Michael Schrader (Bayer Uerdingen) gut gelaunt beim Ball des Sports im Seidenweberhaus. Doch ob der Sieger des internationalen Meetings von Götzis und Weltranglistenfünfte (8522) im Zehnkampf im neuen Jahr noch das blau-weiße Uerdinger Bayertrikot tragen wird, steht in den Sternen.

"Mir liegen mehrere Angebote aus Deutschland vor. Doch ich will unbedingt weiter bei Torsten Voss trainieren. In dieser Woche fällt eine Entscheidung, denn es stehen noch Gespräche aus”, bestätigte der Olympiazehnte von Peking die Gerüchte, die im Seidenweberhaus kursierten.

Der Uerdinger Erfolgstrainer wurde da schon konkreter: "Michael liegt ein sehr detailliertes Angebot aus Leverkusen vor. Es gab interne Gespräche zwischen Verantwortlichen aus Uerdingen und Leverkusen, deren Inhalt ich noch nicht kenne. Michael braucht eine professionelle Betreuung, wenn er in die Weltspitze will. Sollte er nach Leverkusen wechseln, gibt es Klärungsbedarf, wie ich in den Trainingslagern dabei sein kann, oder ob Uerdingen weiter Trainingsort sein wird, wenn er vom blauen ins rote Bayer-Trikot wechselt. Ich persönlich würde eine Entscheidung gegen Uerdingen sehr bedauern”, sieht sich der Ex-Weltmeister im Zehnkampf in der Zwickmühle.

Schrader wiederum würde dem ziemlich ausgedünnten Reigen der Leverkusener Topstars gut zu Gesicht stehen. Nach dem Rücktritt von Speerwurf-Weltmeisterin Steffi Nerius ist Stabhochspringer Danny Ecker der einzig verbliebene internationale Topathlet neben Jennifer Oeser, der Überraschungs-Vizeweltmeisterin im Siebenkampf von Berlin.

Schrader und Oeser - das neue Leverkusener Mehrkampf-Traumpaar wäre im Falle eines Wechsels geboren. Uerdingens Leichtathletikchef Peter Köhler bestätigte das Angebot aus Leverkusen, verwies jedoch auf eine offizielle Stellungnahme im Laufe der Woche.

Auf Nachfrage der WZ meinte Uerdingens erster Vorsitzender Dr. Wilfried Hocks während des Sportlerballs: "Wir haben Michael ein Angebot unterbreitet, bei dem wir jeden Spielraum ausgeschöpft haben. Jetzt ist er an der Reihe. Unser Trumpfass ist Trainer Torsten Voss, der auf jeden Fall in Uerdingen bleiben wird”.