Motorsport/Rallye Grand Erg: Dämpfer zerriss Leitung
Nach dem Titel im Vorjahr fuhren die Desertrunner bei der Rallye Grand Erg diesmal auf Platz drei. Durch den Riss der Dieselleitung verloren auf der Königsetappe hatte das Team die Führung eingebüßt.
<strong>Krefeld/Tunis. Es war die verflixte Königsetappe, die die Siegeshoffnungen zunichte machte. Zuerst ein Plattfuß, schließlich ein Riss der Dieselleitung: aus der Traum von der Titelverteidigung bei der Rallye Grand Erg. "Egal, wir sind auch mit dem dritten Rang zufrieden", sagt Christof Brass vom Team Desertrunner. Dort landete er nämlich mit seinem Landrover Defender 110 TD5, Startnummer 202, nach über 800 Kilometern durch den heißen Wüstensand von Tunesien.
Bis zur Königsetappe lag die Titelverteidigung in Reichweite
Dabei sah es zu Beginn der Rallye noch erfolgversprechend aus. Zu Beginn fuhr er mit Navigator Thomas Krumey auf die meisten Teams einen Vorsprung von vier Stunden heraus. Bis zur vierten Etappe hatte sich das Team auf Rang zwei vorgearbeitet, die Titelverteidigung lag also in greifbarer Nähe. Wenn da nicht die Königsetappe wartete. Noch im vergangenen Jahr waren fast alle Fahrer an dieser Mammutaufgabe gescheitert. Und auch dieses Mal sollte es eine Härteprüfung für Mensch und Maschine werden. "Einige haben aus Respekt auf den Start verzichtet, wir wollten es wissen", sagt Brass. Der Sand war hart, eigentlich optimale Bedingungen, denn schließlich waren von den 185 Kilometern Streckenlänge allein 100 km Dünenanteil. "Kurz vor dem Ziel in Douz riss aber nach einem Sprung der hintere rechte Stoßdämpfer ab und durchtrennte die Dieselleitung zum Motor. Das hat uns viel Zeit gekostet", bedauert Krumey. Auch wenn er mit Brass den Schaden selbst beheben konnte, fuhr das Führungsduo mehr als zwei Stunden Vorsprung heraus. "Das in zwei Tagen bei 160 Kilometer langen Wertungsprüfungen wieder herein zu fahren, ist unmöglich", sagt Brass. Vorrangiges Ziel: Die Sicherung des dritten Ranges im Gesamtklassement, was auch gelang. Immerhin: In der Klassenwertung wurden die Desertrunner Zweiter, in der Mannschaftswertung wurde gar der Sieg gefeiert. Trotz der geplatzten Titelverteidigung, die Freude überwog auch in diesem Jahr. "Die Grand Erg ist in ihrer Art nicht zu übertreffen", so Brass, der schon wieder an die Zukunft denkt: "Wir werden sicherlich wiederkommen. Dann aber mit einem besseren Fahrwerkskonzept."Rallye Grand Erg 2007
Tunesien: Die Rallye findet in Tunesien statt. Von der Hauptstadt Tunis ging es in das 430 km südlich gelegene Matmata. Von da weiter nach Douz, Bir Aouine, zurück nach Douz und dann nach Nebeul.
Teilnehmer: Insgesamt nahmen 25 Teams teil. Der gesamte Tross inklusive Service umfasste 170 Personen, die sich auf 70 Fahrzeugen verteilten.
Desertrunner: Christof Brass fuhr mit Navigator Thomas Krumey, weil Dirk Lubecki verletzt fehlte.