Ross deklassiert die Gegner
Der Hengst siegt im Preis der Westdeutschen Zeitung. Der Sturz von Dennis Schiergen verläuft glimpflich.
Krefeld. Als der Jockey Daniele Porcu im Sattel des dreijährigen Hengstes mit dem einprägsamen Namen Ross sein Pferd einmal nur kurz aufmunterte, war die Entscheidung im Preis der Westdeutschen Zeitung gefallen. Im Ziel deklassierte Ross den Zweiten Aspasius mit schier endlosen 15 Längen. Züchter und Besitzer Till Grewe vom Kölner Rennstall Domstadt nach der Siegerehrung beim Umtrunk an der beliebten Krefelder Wein-und Sektbar: „Er soll jetzt sein nächstes Rennen in Düsseldorf bestreiten. Dort werden wir auch sehen, was der Erfolg wirklich wert war.“
Zumindest weckte das von Peter Schiergen trainierte Pferd große Hoffnungen der Besitzer, an deren Hengst Egon durch viele Zufälle sogar Lukas Podolski beteiligt war. Grewe: „Mit diesem Pferd hat er aber nichts zu tun.“ Die Mutter des in Irland geborenen Hengstes Ross heißt Ronja und am 8. November 2009 hat sie ihr erstes Rennen in Krefeld gewonnen.
Rennclub-Präsident Jan Schreurs zog eine erfreuliche Bilanz: „Der Besuch war ganz hervorragend. Das hat den Stellenwert der Rennbahn für Krefeld wieder bewiesen.“ Rund 5 500 Besucher waren in den Stadtwald gekommen, wetteten für 55 596 Euro. Der Wettumsatz insgesamt von 122 478 Euro war beim Grasbahn-Auftakt der bislang beste in dieser Saison in Deutschland.
Eine Schrecksekunde musste Trainer Peter Schiergen wenig später im vierten Rennen überstehen, denn Sohn Dennis musste im Schlussbogen aus dem Sattel des Wallach Sun at work. Der hatte schon beim Start zuvor in Hannover mit einem, sicheren Sieg vor Augen plötzlich einen Haken geschlagen, den Daniele Porcu nicht aussitzen konnte. Diesmal geschah es früher. Rennleitungschef Dr. Peter Tasch: „Er wurde zunächst ein wenig nach außen gedrückt. Das störte ihn wohl mächtig und dann wollte er nicht mehr in die Zielgerade laufen, sondern geradeaus.“ Das brachte Dennis Schiergen (20) aus dem Sattel, doch er blieb unverletzt.
Einen Schiergen-Sieg gab es noch durch die Stute Ottilie mit seinem Bruder Vinzenz (17) im achten Rennen. Neben Ross gab es durch den Schlenderhaner Ito noch einem ähnlich klaren Sieg, er gewann mit 16 Längen und der nächste Auftrittsort des vom füheren Krefelder Jockey Jean-Pierre Carvalho betreuten Pferdes wird die Bahn in Paris-Longchamp sein.
Zwei der sieben Rennen für englische Vollblüter gewannen die Rotering-Pferde von Marion und Hans-Gerd Rotering. Wallach Huan dominierte mit Jockey Francisco Franco da Silva am Ende souverän. Nur eine Stunde später siegte die Stute Audientia im ersten Jagdrennen der Saison nach 3500 Metern mit zwölf Längen Vorsprung. Der nächste Renntag im Stadtwald findet bereits am Dienstag des 31. März statt. Dann werden alle Rennen live nach Frankreich übertragen.