Wollthan denkt über das Karriereende nach
Am Samstag will der 34-Jährige mit dem Bayer-Team aber erstmal Duisburg ärgern.
Krefeld. Wäre Tim Wollthan (34) mit dem SV Bayer Uerdingen verheiratet, könnte er in diesem Jahr die Perlenhochzeit feiern. Seit 30 Jahren hält der Wasserballer dem Verein nun schon die Treue. Dort durchlief er mit vier Jahren die klassische Schwimmschule. Es war allerdings keine Liebe auf den ersten Blick: „Ich hatte Todesangst vor dem Wasser“, gesteht er vor dem heutigen Heimspiel gegen den ASC Duisburg (16.30 Uhr). Eine schwere Aufgabe. „Wir wollen es dem Gegner so schwer wie möglich machen, nutzen das Spiel aber auch als Vorbereitung auf das wichtige letzte Saisonspiel.“
Seit 1996 spielt Wollthan in der Bundesliga-Mannschaft. Obwohl er nie einen deutschen Meister- oder Pokaltitel erringen konnte, kann er mit Stolz auf seine bisherige Karriere zurückblicken. 180 Länderspiele, 5. Platz bei den Olympischen Spielen in Athen, vier Europameisterschafts- und zwei Weltmeisterschaftsteilnahmen sprechen für sich. Zweimal wurde er zum Wasserballer des Jahres gekürt, zweimal war er Torschützenkönig der Bundesliga.
Auch in dieser Saison hat er in elf Spielen bereits 16 Treffer erzielt. Was ihn an seinem Sport so fasziniert? „Wasserball ist eine schnelle und körperbetonte Sportart, die ein hohes Maß an Athletik, Intelligenz, Kondition und taktischem Verhalten erfordert.“
Wenn man die jungen Spieler im Verein nach Vorbildern fragt, fällt immer wieder der Name Tim Wollthan. Nicht nur in sportlicher, sondern auch in menschlicher Hinsicht. So langsam aber macht sich der Wasserballer über seine sportliche Zukunft Gedanken. „Zur Zeit macht es mir Spaß, mit dem relativ jungen Team zu spielen. Trotzdem befinde ich mich gerade in einer Entscheidungsfindung, ob ich noch ein Jahr dranhänge oder nicht. Das fällt einem nach so langer Zeit nicht leicht, aber dank meiner Lebensgefährtin Janina und meines 15 Monate jungen Sohnes Henry wird mir auch nicht langweilig werden, falls ich die Kappe dieses Jahr an den Nagel hänge.“