SC Bayer: Der letzte Schuss verfehlt sein Ziel

Handball: SC Bayer verspielt Führung und muss mit Remis zufrieden sein.

Uerdingen. Drei Spiele lang ist Handball-Drittligist SC Bayer Uerdingen schon ohne Niederlage. Doch dass 29:29 (16:13)-Remis gegen den OHV Aurich war eine gefühlte Niederlage. Zu dumm hatten sich die Gastgeber in der Schlussphase angestellt. Nach der 29:25-Führung (54.) durch Dominic Kasal erstarrten die Bayer-Angreifer schier in Respekt vor dem Ex-Zweitligisten. Die bis dahin glänzend aufspielende Bayer-Abwehr wiederum fing sich Tor um Tor ein und kassierte folgerichtig 50 Sekunden vor dem Schlusspfiff den 29:29-Ausgleich. Als aber Spielmacher Thomas Pannen, der sein bestes Spiel im Bayer-Trikot machte, die Chance zur erneuten Führung nicht hatte nutzen können, bekamen die Gäste 15 Sekunden vor dem Schlusspfiff noch einmal den Ball.

Ein Team-Time-Out der Nordlichter brachte die Spannung in der Bayer-Sporthalle auf den Siedepunkt. Uerdingen begegnete der Auricher Freiwurf-Ausführung mit einer offenen Manndeckung. Zunächst umarmte Niklas Weiß seinen Gegenspieler zu heftig und kassierte wie Fabian Zarnekow nur Sekunden später eine Zweiminutenstrafe. Vier Bayer-Feldspieler sowie Torwart Malte Jäger standen nun zwei Sekunden vor dem Abpfiff einer OHV-Übermacht gegenüber. Doch der folgende Gewaltwurf ging gut einen Meter über das Bayer-Tor. Wenigstens ein Punkt war gerettet. "Wir haben in der Schlussphase den nötigen Biss vermissen lassen. Stattdessen spielen wir auf 13 bis 14 Metern Entfernung den Ball nur hin und her und entwickeln so keinen Druck. Das reicht gegen so eine ausgebuffte Mannschaft eben nicht”, ärgerte sich Jörg Förderer.

Doch mit 12 Punkten bleibt der SC Bayer im 30 Punkte-Soll, denn maximal 32 Zähler aus 30 Spielen sollten, so Förderer, zum rettenden neunten Platz reichen. Bereits kurz nach der Halbzeit führten die Gastgeber mit 20:14, verspielten dann aber innerhalb von nur sieben Minuten ihren Vorsprung (21:20). Bei den Gästen überragte Henning Padeken mit zehn Toren, der jedoch mit zwei Zeitstrafen belastet erst in der Schlussviertelstunde wieder zum Einsatz kam. Uerdingen wiederum vergab im gesamten Spiel gleich fünf 100-prozentige Konterchancen.