Schwimmen: Steffen Driesen: Dipl. Ing. und neue Ziele
Krefeld. In Rom hat die Schwimm-WM begonnen, am vorletzten August-Wochenende treffen sich sich die besten Ruderer der Welt in Polen, die Elite im Wasser geht auf Medaillenjagd: Auf den internationalen Meldebögen tauchen Namen aus aller Herren Länder auf, nur nicht die der drei Großen in der Krefelder Schwimm- und Ruderszene.
Es ist ruhiger geworden in der "High Society" des Krefelder Sports. Anne Poleska hat ihre Karriere beendet, Jochen Urban mit seinem Medizinstudium gut zu tun und legt eine längere Pause ein, derweil bei Steffen Driesen ebenfalls die berufliche Karriere Vorrang hatte.
"Aber jetzt bin ich wieder freier und hoffe, dass ich Beruf und Sport in Einklang bringen kann", sagt der 27-jährige Driesen im Gespräch mit der WZ, "ich habe soeben mein Studium beendet und bin jetzt als Dipl. Ing. auf Jobsuche." Bevor der Ernst des Lebens beginnt, will der frisch gebackene Wirtschafts-Ingenieur, der bei Siemens/ Uerdingen ein Praxis-Semester absolvierte, aber erst einmal ein paar Tage ausspannen.
Mit seiner Freundin Katrin und Labrador Balu geht es nach Dänemark - zum Surfen. "Und dann schauen wir weiter." Im Augenblick trainiert der Rückenschwimmer vom SV Bayer 08 Uerdingen zweimal in der Woche. Ob er noch einmal an seine beste Zeit(en) anknüpfen kann, wird sich herausstellen. Seine Bestmarke über 100 Meter Rücken liegt bei 54.17 Sek., über 200 m Rücken schaffte er 1:59,4.
Der Schwimmer vom Waldsee holte Olympia-Silber in Athen, war Vize-Weltmeister und Vize-Europameister. Von den nationalen Erfolgen ganz zu schweigen. "Vielleicht greife ich ja noch einmal an. Spaß macht es immer noch. Und die Weltelite ist nicht enteilt." Ende des Jahres finden die Deutschen Kurzbahn-Meisterschaften statt - mit Steffen Driesen auf der Meldeliste?