Handball Til Klause ist Krefelds Handball-Hoffnung

Krefeld · Der 18-Jährige ist Dreh- und Angelpunkt beim A-Junioren-Bundesligisten aus Königshof. Jetzt zieht es den Rechtshänder in die 3. Liga.

Til Klause von Adler Königshof träumt vom Profihandball.

Foto: Dirk Jochmann

Eine Torjägerliste gibt es in der Handball-Bundesliga der A-Jugendlichen nicht. Mit 69 Toren aus acht Spielen stünde Til Klause, Spielmacher, ja Dreh- und Angelpunkt beim Neu-Bundesligisten Adler Königshof, allerdings ganz weit oben. „Natürlich bin ich auf die Tore stolz und empfinde sie als Auszeichnung, sie sind aber vor allem gut für meine Mannschaft. Denn Punkte sind beim Handball nun einfach noch einmal wichtiger.“ Und genau davon haben die Nachwuchs-Handballer noch keinen einzigen auf dem Konto.

Nur noch ein Spiel steht in der Vorrunde aus, dann wird das Adler-Team mit dem 18-Jährige Talent an der Spitze, statt um die Deutsche Meisterschaft, in einer zweiten Runde um den DHB-Jugend Pokal spielen.

Gegen den TV Oppum erzielte das Handballtalent acht Tore

„Es fehlten bisher einige verletzte Spieler. Ich hoffe, wir können im Pokal noch einmal richtig angreifen. Denn wir haben einen guten Trainer. Unser Team wächst immer besser zusammen.“ Der Rechtshänder hält große Stücke auf seinen schwedischen Coach Ulf Andersson, der sehr professionell das Adler Team führt und der, so Klause, „alles für den möglichen Erfolg gibt.“ Doch Til Klause drängt es gleich nach seinem letzten Jahr im Nachwuchsbereich in den bezahlten Handball, mindestens in die 3. Liga.

Darum hat er bei den Neuss-Düsseldorfer Rhein Vikings, die in der abgelaufenen Saison aus der 2. Liga abgestiegen sind, bereits einen Vorvertag unterzeichnet, schnupperte so beim begeisterden 36:31-Sieg über Schalksmühle-Halver mal wieder Drittligaluft. Der gebürtige Neusser ist zudem für die zweite Herren-Mannschaft spielberechtigt, die unter dem Namen HSG Neuss-Düsseldorf II in der Oberliga gemeldet ist.

Dort sorgte der Spross einer großen Handball-Familie erst kürzlich gegen den TV Oppum mit acht Toren und mit dem Siegtreffer kurz vor Schluss für eine schmerzliche Niederlage des Krefelder Traditionsvereins. Handball ist im Hause Klause Familiensache, denn Vater Uwe und Mutter Ute spielten einst beide aktiv Handball, natürlich in Neuss. Und die beiden älteren Brüder Kai und Jan jagen in der Verbandsliga beim TuS Lintfort dem Ball hinterher. „Bei uns zu Hause dreht sich eigentlich schon immer alles nur um den Handball. So bin ich als Jüngster eben groß geworden.“ In den Auswahl-Mannschaften des Niederrhein-Verbandes durchlief er alle Jahrgänge, nur bei der Sichtung der Jugend-Nationalmannschaft reichte es nicht: „Ich gehörte damals dem jüngeren Jahrgang an. Da gab es Talente, die eben schon viel weiter waren als ich.“

Doch Klause nutzt jede sich bietende Chance sich weiter zu entwickeln, nahm strahlend das Angebot des Zweitligisten HSG Krefeld an, dort früh morgens am Training teilzunehmen. „Trainer Arnar Gunnarsson ist schon ein absoluter Fachmann, er hat totale Ahnung vom Handball. In den Einheiten bei ihm habe ich eine Menge gelernt, obwohl ich gedacht habe es würde schon reichen, was ich kann.“

Der isländische Trainer schaute halt genau hin, zeigte dem Talent, wie noch besser das Handgelenk bei speziellen Würfen eingesetzt und abgeklappt werden muss. Und bei speziellen Technikeinheiten mit den HSG-Profis konnte sich das Adler Talent die eine oder andere Finesse zudem noch hautnah abschauen.

Klause arbeitet an einer Neusser Schule mit jungen Menschen

Klause richtet derzeit seinen Blick ganz auf den Handball, wie es beruflich nach dem abgeschlossenen G8-Abitur weiter gehen soll, darum will er sich erst in den nächsten Monaten konkret Gedanken machen.

Derzeit ist er als BUFDI an einer Neusser Schule beschäftigt, kann seinen sozialen Bundes-Freiwilligendienst gut mit dem Sport und den manchmal bis zu sechs Trainingseinheiten pro Woche kombinieren. „Ich war mir nicht sicher, ob und was ich studieren sollte. Jetzt habe ich die Rolle gewechselt, kann mit jungen Menschen arbeiten, was mir großen Spaß macht. Ich bin ja noch jung und bin froh das ich noch Zeit habe, den für mich richtigen Weg einzuschlagen.“