Deutsche Meisterschaft Unterwasser-Rugby: Krefelds harte Jungs gewinnen Bronze
Das Team des DUC Krefeld liefert eine beachtliche Leistung bei der 44. Deutschen Unterwasser-Rugby-Meisterschaft in Bockum.
Krefeld. „Wir haben den zweiten Platz im Visier“, sagt Martin Meskes. Seit er 15 Jahre alt ist, spielt er mit einem Ball im Wasser. Besser unter Wasser. Für den DUC Krefeld. Und jetzt um die Deutsche Meisterschaft im Bo-ckumer Badezentrum. „Mein Vater hat Unterwasser-Rugby gespielt. Er hat mich immer mit zum Training genommen“, sagt Meskes. Er ist motiviert, bewegt sich blitzartig und hochkonzentriert durchs Schwimmbecken. Er passt den Ball mit Wucht zu seinem Mitspieler. Das Ziel ist klar: Die Kugel soll im gegnerischen Korb landen. Meskes weiß, dass er sich auf das Können seiner Jungs verlassen kann.
Gemeinsam mit seinen Teamkollegen Manuel Gassner und Christian Jakobs bilden die drei Goalgetter eine ernstzunehmende Offensive. Taktisch stellen sich die DUC-Spieler immer auf ihren Kontrahenten ein: „Es kommt immer auf den Gegner an. Die Kölner ärgern wir, indem wir konstant das Tor angreifen“, verrät Meskes. Der ehemalige Kölner Gassner wechselte vor zwei Jahren in die Samt- und Seidenstadt. Sein Mannschaftskollege Jakobs fing erst im Alter von 28 Jahren mit der recht ruppigen Sportart an.
Zu diesem Zeitpunkt hat er noch nicht geahnt, wie wichtig seine beiden Treffer im letzten Bundesligaspiel der Saison waren, um sich den ersten Platz in der Tabelle zu sichern. „Wir wollten dieses Jahr unbedingt als Erster hier hinkommen.“ Das hat die Mannschaft von Trainer Alain Kavafyan geschafft. Mit Blick auf den harten Konkurrenzkampf in der Spitze, sagt der Trainer: „So haben wir in der Gruppe den Zweiten aus dem Süden und nicht den amtierenden Meister Bamberg.“
Diese Taktik ging auf. Im Gruppenspiel trotzten die Krefelder dem TSV Malsch ein 0:0 ab, belegten Gruppenplatz zwei. Und mussten dann doch im Halbfinale gegen Favorit Bamberg ran, verloren mit 0:4. Titelverteidiger Bamberg und Malsch erfüllten ihre Favoritenrolle. Bamberg siegte im Finale 1:0. Obwohl es für die Krefelder letztlich nur zum dritten Platz gereicht hat, befinden sich Kavafyans Schützlinge nach einem emotionalen Turnierverlauf auf positivem Kurs. „Wir haben eine homogene Mannschaft“, sagt der Coach. Für die rasanten Angriffe sorgen Meskes, Gassner und Grothaus. Spieler wie Jakobs lassen ihre Gegner unter Wasser zittern und gelten als „Brecher“. Harter, aber fairer körperlicher Einsatz hat oberste Priorität.