Fußball VfR Fischeln verschiebt Auftakt: 290 000 Euro für neuen Kunstrasen
Kunstrasenplätze an der Kölner Straße sollen noch dieses Jahr erneuert werden.
Seit mehr als vier Monaten halten sich die Fußballer des Landesligisten VfR Fischeln nun mit individuellen Läufen und Übungen vor dem Handy-Bildschirm fit. Das letzte Pflichtspiel datiert vom 31. Oktober – dem Aus im Niederrheinpokal gegen Oberligist Union Nettetal (2:4 n.V.). Seitdem ruht der Spielbetrieb. Eine halbe Ewigkeit. An eine Rückkehr auf den Platz für ein gemeinsames Training sei derzeit noch nicht zu denken, wie aus der Führungsriege des Vereins zu hören ist. Grund seien die steigenden Infektionszahlen, die man nun erst einmal beobachten werde, wie es der Vorsitzende Ralf Boortz ausdrückt.
Schnelltests sind für die Landesliga-Fußballer ein Problem
Mannschaftstraining in Zehner-Gruppen unter Einhaltung der Abstände ab dem kommenden Montag sei zumindest kein Thema. Die dafür notwendige reihenweise Schnelltestung der Spieler sei logistisch ein Problem, wie auch Obmann Ralf Rusbült anmerkt. Der Trainingsstart wird daher verschoben. „Diesen Aufwand mit den Schnelltests können wir nicht bewältigen.“ Man könne ja schließlich nicht die erste Mannschaft zurück auf die Anlage holen und die anderen Teams zu Hause sitzen lassen. Allein bei den Seniorenteams spielen bis zu 90 Fußballer beim VfR Fischeln. Es wäre eine immense organisatorische Herausforderung und personelle wie finanzielle Last, die Mannschaften vor Ort durchzutesten und auf die Anlage rein- und raus zu schleusen. „Wir sind kein Profiverein. Bei uns zählen alle Mannschaften gleich. Manche Spieler reisen mit Bus und Bahn an. Die Vorschriften sind für uns in der Praxis nicht umsetzbar“, sagt Rusbült.
Fischelns Vereinschef Boortz glaubt indes bei weiter steigenden Infektionszahlen nicht, dass die Saison überhaupt noch bis Ende Juni zu Ende gespielt kann. „Man müsste ja den gesamten Ligabetrieb sehen, nicht nur die Landesliga.“ Die Fischelner wollen nun abwarten, mindestens bis zum 6. April. „Unsere Spieler wollen Fußball spielen, das ist klar.“ Die Gesundheit gehe aber vor: „Da werden wir uns lieber noch zwei Wochen gedulden“, sagt Boortz.
Erneuerung der beiden Spielflächen kostet 290 000 Euro
Noch in diesem Jahr soll der VfR Fischeln zwei nahezu neue Kunstrasenplätze (Groß-und Kleinfeld) erhalten. In der Ratssitzung am Donnerstag wirbt die Verwaltung um Zustimmung der Politik für die Instandsetzung der beiden Spielflächen. Die beiden Kunstrasenplätze wurde 2008 errichtet und gehören nach Angaben der Sportverwaltung zur „ersten Generation“. „Inzwischen ist die Abnutzung des Oberbelags so weit fortgeschritten, dass die sportfunktionalen Eigenschaften des Platzes nicht mehr gewährleistet sind“, heißt es in der Vorlage aus dem Rathaus. Da an den „abgespielten Bereichen“ die Gesundheit der Nutzer nicht mehr gewährleistet werden könne, soll der Kunstrasenbelag auf beiden Spielfeldern möglichst noch dieses Jahr erneuert werden. Mit rund 290 000 Euro kalkuliert die Verwaltung für die Maßnahme, die möglichst zusammen ausgeschrieben werden soll, damit Kosten eingespart werden könnten. 60 000 Euro wurden bereits 2019 durch Abstimmung im Haushalt eingestellt.