Fischeln setzt auf Kameradschaft

Den VfR beschäftigen vor dem Ligastart einige Ausfälle. Im ersten Spiel geht es gleich gegen den Titelfavoriten Jahn Hiesfeld.

Fischeln setzt auf Kameradschaft
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Auf diesen Moment haben die Verantwortlichen und Spieler des VfR Fischeln lange hingearbeitet. Mit dem Auftakt in der Fußball-Oberliga am Samstag, 17 Uhr, gegen TV Jahn Hiesfeld soll die nächste Stufe in der Entwicklung der ersten Mannschaft eingeleitet werden. Der Plan sieht vor, das Flaggschiff des VfR in der fünfthöchsten Spielklasse zu etablieren. Anders als noch in der Saison 2012/13, als die Krefelder ihr Abenteuer Oberliga nach nur einem Jahr wieder beenden mussten — sie wurden, so kann man es ausdrücken, für zu leicht befunden für die höchste Meisterschaftsrunde am Niederrhein.

Der Plan, den VfR in dieser Liga langfristig zu halten, liegt nach wie vor auf dem Tisch. Doch wird dieses Unternehmen durch eine schlechte Personallage beschwert. Seit einigen Wochen wird Fischelns Vorbereitung durch Verletzungen und Urlaube gestört. Irgendwie erinnert die Situation an die Abstiegssaison 2012/13, als Fischeln ebenfalls eine schwierige Testphase durchlief und danach nicht richtig in die Spur fand. „Wir haben wieder viele Ausfälle. Das bereitet mir ein bisschen Bauchschmerzen“, gesteht Vorsitzender Thomas Schlösser.

Der Kader ist heute allerdings breiter aufgestellt als damals. Doch vor dem Start gibt es einige Verletzte auf Schlüsselpositionen. So fehlen in Kevin Breuer (Schulter-OP) und David Machnik (Knie) zwei Kreativspieler. Kevin Enke (Krankheit) und Stefan Linser (Adduktoren) sind fraglich. Linksverteidiger Marcel Lüft kassierte im jüngsten Testspiel eine Rote Karte (Beleidigung) und ist zwei Wochen gesperrt. Der Pole Damian Raczka, der als Abwehrchef die Mannschaft leiten soll, wartet weiter auf die Freigabe seines Ex-Klubs Wacker Nordhausen ebenso wie die Herrmann-Zwillinge Sean und Dustin (VfL Willich). Der Kroate Bonko Smoljanovic fällt mit einem Kreuzbandriss viele Monate lang aus. Daneben gab es noch die eine oder andere Blessur im VfR-Lager, die manchen Akteur zur Pause zwang.

Doch der Aufsteiger will nicht schon vor dem ersten Spiel Trübsal blasen. „Mir dem Engagement der Zugänge sind wir zufrieden. Sie müssen sich an das Klima beim VfR gewöhnen. Es muss sich noch eine Hierarchie bilden. Ich bin, was den weiteren Saisonverlauf angeht, guter Dinge“, sagt Thomas Schlösser. Traditionell musste sich jeder Kandidat vor der Verpflichtung erst einmal einem Charaktertest auf dem Sofa im Wohnzimmer des Vorsitzenden unterziehen und seine Eignung für den VfR beweisen.

Die Mannschaft soll wieder eine Einheit werden. Kameradschaft gilt in Fischeln als hohes Gut — und als Erfolgsgarant. „Hiesfeld ist ein Top-Team. Wir werden mit einem Engagement antreten, das Oberliga-tauglich ist“, sagt Schlösser. Fischeln besinnt sich auf die Primärtugenden im Fußball — Laufbereitschaft und Kampfgeist. „Alle Spieler in unserem Kader wollen Oberliga spielen. Also müssen sie sich auch beweisen. Im ersten Spiel müssen wir gleich über 100 Prozent geben. Hiesfeld ist ein Titelfavorit“, sagt Trainer Josef Cherfi, der einiges von seinen Spielern auf dem Platz nicht sehen will: Undiszipliniertheiten, Diskussionen untereinander oder mit dem Schiedsrichter soll es nicht mehr geben.