Oberliga Niederrhein VfR Fischeln: Gerdts patzt — fünf Gegentore

Was als Belohnung für den Özcelik-Vertreter gedacht ist, misslingt.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Torwartfehler sind meist folgenschwer. Sonntag gewann Simon Gerdts diese bittere Erkenntnis. Der Schlussmann des Oberligisten VfR Fischeln hatte im Heimspiel gegen Germania Ratingen noch einmal den Vortritt vor Stammtorwart Halil Özcelik erhalten. Doch der 23-Jährige erwischte einen schlechten Tag, verursachte die ersten beiden Gegentore zum 0:5-Debakel der Krefelder.

Erst schoss Gerdts Stürmer Ismail Cakici im Strafraum an, der Ball segelte ins eigene Tor (6.), später trat Gerdts bei einem Abschlag am Strafraumeck über den Ball, wieder profitierte Cakici (14.). Auf eine Aussage zu seiner Leistung und Gemütslage verzichtete der geknickte Gerdts, der nach 45 Minuten den Platz im Tor für Özcelik räumen musste.

Doch greift es zu kurz, dem Torwart die alleinige Schuld an dieser deftigen Pleite zu geben. Nach dem frühen 0:2 wirkten die Gastgeber von der Rolle, zwei weitere Gegentreffer durch Cakici und Carlos Penan machten einen 0:4-Pausenrückstand perfekt, der selbst einige der treuesten Zuschauer der VfR-Spiele im zweiten Durchgang zu Galgenhumor veranlasste.

Es war eine sehr schwache Vorstellung des Tabellenfünften. Dass der fahrige VfR nach der Pause nur noch einen Treffer durch Penan hinnehmen musste, lag wohl eher am nachlassenden Ehrgeiz der Gäste. Die Fehler in der Defensivarbeit sind kein neues Phänomen, aber die Fischelner hatten sich in der Hinrunde schon über längere Wochen deutlich stabiler präsentiert. Trainer Josef Cherfi verzichtete auf ein Statement, Assistent Stephan Maas sagte: „Simon hat seine Aufgaben gut gemacht, wenn er eingesprungen war. Es sollte eine Belohnung sein. Nach dem 0:2 war das Spiel durch. Derzeit sind wir nicht in der Lage, solche Rückschläge zu verkraften.“