Oberliga Niederrhein VfR Fischeln kann Ausfälle nicht kompensieren
Krefeld. Schon im Verlauf der ersten Hälfte griff sich David Machnik immer wieder an den Oberschenkel. Zur Halbzeit musste der Arbeiter, aber auch Kreativspieler von Fußball-Oberligist VfR Fischeln dann aber vom Feld.
Die Adduktoren zwickten. Nichts ging mehr für den 25-Jährigen. Und so bekam sein Ausfall auch eine Bedeutung für das große Ganze beim Oberligisten am Sonntagnachmittag bei der 0:3-Niederlage gegen SW Essen. Das spielerische Moment der Gastgeber verblasste in der Folge immer mehr. Kein Spielwitz, keine Fantasie, wie man die vielbeinige Abwehr der Gäste auseinanderspielen könnte.
Offensivkräfte wie Alexander Lipinski, Semih Ergin oder Emre Özkaya blieben eher unauffällig, Stürmer Stefan Linser abgemeldet. Und prominente Spieler wie Kevin Breuer, Christos Pappas oder Kevin Enke standen erst gar nicht auf dem Platz. Kapitän Breuer, der am Großteil der bisher 28 Treffer direkt beteiligt war, kehrt in dieser Woche aus dem Urlaub zurück. Pappas laboriert an einer langwierigen Reizung des Schambeins. Es ist nicht abzusehen, wann der feine Ballverteiler und Techniker, der am Ball eine hohe Souveränität ausstrahlt, wieder zurückkehrt. Prognosen in diesen Fällen sind schwierig. Trainer Josef Cherfi sagt: „Wir wollen da kein Risiko eingehen.“ Kevin Enke, der über die linke Seite viel Alarm machen kann, pausierte mit einer Erkältung.
Die bittere Erkenntnis aber an diesem Nachmittag war: Von den Nachrückern reichte niemand eine überzeugende Bewerbung für einen künftigen Platz in der Startelf ein. Spieler dieser Kategorie kann der VfR Fischeln noch nicht adäquat ersetzen. Da aber auch im Spiel gegen den Ball, anders als noch in der Vorwoche gegen Velbert, die Leistung zu wünschen übrig ließ, sahen die 230 Zuschauer einen verdienten und hohen Sieg der Essener. Cherfi: „Die Chance wurde nicht genutzt. Aber kein Oberligist könnte diese Ausfälle einfach so wegstecken.“ Özkaya, Dustin Orlean oder Ryota Nakaoka — auch die Eingewechselten verliehen dem Spiel keinen Esprit.
Am Sonntag in Schonnebeck ist Kapitän Breuer wieder an Bord. Vielleicht weist der Zehn-Tore-Mann dann wieder den richtigen Weg zum Erfolg.