VfR Fischeln: Sauter sticht Özcelik aus
Der 19-Jährige kam vom FC Schalke 04 und spielt gleich — auch weil sein Konkurrent noch Trainingsrückstand hat. Fischelns Trainer Cherfi gefällt der Konkurrenzkampf.
Krefeld. Es war ein ungewohntes Gefühl, das Halil Özcelik beschlichen hat, als er vor dem ersten Saisonspiel in Speldorf davon erfuhr, dass nicht er, die bisherige Nummer eins des VfR Fischeln, den Rückhalt bilden soll — sondern der seit Dienstag 19 Jahre junge Hendrik Sauter. Trainer Josef Cherfi überraschte mit dieser Rochade im Tor zum Saisonauftakt.
Einen Patzer leistete sich der Zugang aus der Knappenschmiede des FC Schalke 04 gegen den Aufsteiger nicht. Fischeln sprang beim 5:2 leicht über die erste Hürde hinweg, landete direkt auf Tabellenplatz eins. Cherfi begründete den Wechsel mit dem Trainingsrückstand des 26-jährigen Özceliks nach einem Urlaub — und den sehr guten Eindrücken, die er in den zurückliegenden sechs Wochen Training von Sauter gesammelt hatte.
Über ihn sagt er: „Er bringt eine saubere Torwart-Technik mit. Im Eins-gegen-Eins ist er bärenstark. Er strahlt viel Ruhe und eine große Souveränität aus. Das überträgt sich auch auf die Mannschaft. Es gab kein Murren im Team. Die Spieler wissen, dass wir gute Torhüter haben.“
Sehr wahrscheinlich also, dass Sauter auch heute im Heimspiel gegen die Spielvereinigung Schonnebeck (19.30 Uhr) im Tor steht. Der Vizemeister legte beim 1:4 gegen den SC West einen Fehlstart hin. Das Lob bezieht Cherfi explizit auch auf die beiden anderen Torleute — Halil Özcelik oder Leon Buschen, der aus der eigenen A-Jugend kam.
Cherfi, einst selbst Torwart beim MSV Moers und VfB Homberg, hat ein besonderes Auge für die Männer zwischen den Pfosten: „Leon ist sehr talentiert. Ich war beeindruckt, wie weit er schon ist. Buschen und Sauter haben auf jeden Fall das Potenzial ihren Weg im Seniorenfußball zu gehen. Sie haben gezeigt, dass sie Oberliga spielen können.“
Auf dem Abstellgleis sei Özcelik, der noch nicht bei 100 Prozent sei, aber keinesfalls. Im Gegenteil: „Wir wissen um die Qualität von Halil. Wenn er fit ist, gehört er zu den besten Torhütern der Liga.“ Vielmehr freut sich der 51-jährige VfR-Trainer, dass er drei Schlussmänner zur Auswahl auf einem hohen Niveau hat, die sich einen Konkurrenzkampf liefern: „In der Beherrschung des Strafraums sind sie gut geschult. Alle sind stark auf der Linie. Nur Nuancen unterscheiden sie. Das Gesamtpaket stimmt. Wir wollen, dass sie sich gegenseitig zu Höchstleitung treiben.“
Gegen das offensivstarke Schonnebeck dürfte Sauter schon mehr Beschäftigung erwarten als in Speldorf.