Wasserball: Traglufthalle droht endgültig das Aus
Die Schwimmvereinigung Krefeld hat der Stadt mitgeteilt, dass sie sich nicht mehr an den Kosten des Aegir-Bads beteiligt.
Krefeld. Zwischen der Schwimmvereinigung 72 Krefeld (SVK) und dem Schwimmsportfreunden Aegir Uerdingen ist ein Streit darüber entbrannt, wie im Winter mit der Traglufthalle am Waldsee verfahren wird. Der Vorsitzende der SVK, Werner Gottschalk, hat dem Bäderamt und der Politik in einem Schreiben mitgeteilt, dass der Verein sich an den Kosten nicht mehr beteiligen wird.
Neben den hohen Kosten für Aufbau und Energie nennt Gottschalk hygienische Gründe und die Probleme mit der Wasser- und Hallentemperatur als Ursache für die Entscheidung. Der SVK-Vorsitzende fordert die Beteiligten auf, die jährlichen Zuschüsse an Aegir in Höhe von 111 000 Euro bereits in dieser Wintersaison voll für das geplante Sportbad am Badezentrum Bockum zu verwenden.
Im Gespräch mit der WZ konkretisierte Gottschalk am Freitag seine Forderungen. "Die Kosten für das neue Bad werden durch die neuen Anforderungen an die Energiekosten und den Denkmalschutz von 2,4 auf 3 Millionen Euro steigen. Wir wollen unsere Finanzreserven nutzen, um diese Lücke zu schließen."
In der Traglufthalle von Aegir stecke keine Zukunft. Zustände wie vor einem halben Jahr, als Zuschauer mit Skijacken das Training und die Spiele verfolgen mussten, seien unzumutbar. Hygienisch sei es mehrfach zu Problemen im Dusch- und Badebereich gekommen. Mit 13000 Euro beteiligt sich die SVK jährlich an den Kosten der Halle.
Dieter Idel, Interimsvorsitzender bei Aegir, sieht trotz des Rückzugs der SVK den Aufbau der Traglufthalle im Oktober nicht in Gefahr. "Wir haben von der Stadt die schriftliche Bestätigung, dass wir den Zuschuss erhalten." Der Verein hat bereits andere Schwimmvereine, auch in Duisburg und Düsseldorf, angeschrieben und ihnen Schwimmzeiten angeboten. "Auch die Stadt würde freie Zeiten nutzen", sagt Idel, der Probleme mit der Wasser- und Hallenwärme im Winter 2009/2010 einräumt. Idel: "Der Verein war sechs Wochen ohne Vorstand, außerdem war der Winter extrem kalt. Wir glauben, diesmal alle Probleme in den Griff zu bekommen."