Ludwig Wertenbruch ist gestorben
Krefeld. Noch vor wenigen Wochen erschien Ludwig Wertenbruch zu einer Eröffnung in der Galerie Fochem: Obwohl er von seiner schweren Krankheit deutlich gezeichnet war, ließ er es sich nicht nehmen, die Vernissage zur Gruppenausstellung „Zeichnung“ zu besuchen und in seiner freundlichen Art mit anderen Gästen zu plauschen.
Am vergangenen Wochenende ist Wertenbruch im Alter von 71 Jahren gestorben. Geboren 1942 in Asbach/Westerwald, studierte er an der Düsseldorfer Kunstakademie. Seit 1990 lebte er mit seiner Frau, der Künstlerin Barbara Adamek, in Krefeld.
Hier gehörte er zu den Teilnehmern der Ausstellung „Quer geschnitten“, die 2009 im Kaiser-Wilhelm-Museum gezeigt wurde. Damals überraschte er mit einer Wand von 45 kleinformatigen bunten Bildern. Zuvor hatte sich der Künstler jahrelang mit dunklen Flächen und Linien beschäftigt. „Die Linien sind Konkretisierungen meines Gefühls, meiner Wünsche, meiner Freiheit“ hat er einmal gesagt.
So kamen die plötzliche Farbigkeit und die gegenständlichen Motive einer Sensation gleich. Doch wer Wertenbruch genauer kannte, spürte, dass mehr dahinter steckte. „Es gibt auch eine Schattenseite, man muss sie nur entdecken“ sagte er damals im Gespräch mit der WZ.
Wenn er selbst über seine Gedanken und seine Kunst sprach, waren es immer tiefgründige, nie abgehobene Äußerungen. Sich selbst in Szene zu setzen entsprach nicht seiner liebenswürdigen Art und vornehmen Zurückhaltung. Dabei gab es allein im Rheinland eine lange Reihe von Einzelausstellungen in namhaften Museen, Galerien und Kunstvereinen. MP