Mammutprozess um Raub, Einbruch und Drogenhandel

Mammutprozess gegen fünf Angeklagte aus Balkanländern.

Krefeld. Mit Telefonüberwachungen, Innenraumüberwachungen und Daten aus Observationen stehen der Staatsanwaltschaft riesige Mengen an Beweismitteln zur Verfügung.

Unter anderem wegen Bandendiebstahls wird den aus Albanien, Serbien und Rumänien stammenden Angeklagten Ilirjan K., Artan D., Murselij V., Muhamet E. und Florin F. der Prozess gemacht.

Vor dem Landgericht Krefeld ging es am 45. und 46. Verhandlungstag weiter darum, die umfangreichen Überwachungsergebnisse zu verlesen. Die zwischen 24 und 41 Jahre alten Angeklagten sollen sich Ende 2009 zu einer Bande zusammengeschlossen haben, um durch Rauschgifthandel sowie mit Raub- und Einbruchstaten Geld zu beschaffen.

Die Verteidigung der Männer schoss aus allen Rohren, nannte die Übersetzungen der Telefonate und Handy-Kurzmitteilungen fehlerhaft; somit seien sie als Beweismittel nicht geeignet. Schließlich wurde die Kammer als befangen abgelehnt.

Auf das Konto der Bande soll unter anderem der Raubüberfall auf eine vermögende und alleinstehende Frau in Meerbusch gehen. „Da ist eine Alte in Meerbusch, die hat Geld zu Hause“, tauschten die Angeklagten sich über den Überfall aus. Die Täter hatten erst verschiedene Wertsachen eingesteckt und der Frau dann einen Schraubenzieher an den Kopf gehalten. So erbeuteten sie weitere 450 Euro und flohen.

Im Februar 2010 sollen die Angeklagten in einem Herrenmodengeschäft in Meerbusch-Osterath zugeschlagen haben. Hier erbeuteten die Täter Waren im Wert von über 18 000 Euro. Dazu kommen weitere Einbrüche, bei denen die Angeklagten teilweise Alarmsysteme aushebelten und ein florierender Handel mit Kokain und Heroin.

„Hier geht es um Millionen“, war in einem aufgezeichneten Gespräch zwischen den Angeklagten Ilirjan K. und Murselij V. zu hören. Das Verfahren wird im Dezember fortgesetzt.