Prozess am Landgericht Krefelder (55) wegen schweren Missbrauchs der Stieftochter verurteilt

Krefeld · Ein 55-jähriger Krefelder ist für den schweren sexuellen Missbrauch seiner Stieftochter verurteilt worden. Nach Überzeugung des Gerichts geschahen die Taten im Kindesalter.

 Ein 55-jähriger Krefelder ist für den Missbrauch seiner Stieftochter verurteilt worden.

Ein 55-jähriger Krefelder ist für den Missbrauch seiner Stieftochter verurteilt worden.

Foto: dpa/Martin Höke

Ein 55-jähriger Krefelder ist für den schweren sexuellen Missbrauch seiner Stieftochter zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Der Angeklagte hatte die Taten bis zum Schluss bestritten; sein Verteidiger forderte einen Freispruch. Die Staatsanwältin hatte dagegen sechs Jahre Haft beantragt.

Die Taten liegen lange zurück - die Stieftochter war damals ein Kleinkind. Mit Zustimmung der Staatsanwältin hatte das Krefelder Landgericht die Zahl der rund 1200 angeklagten mutmaßlichen Missbrauchstaten auf 13 beschränkt.

Die Strafrichter zeigten sich am Donnerstag bei der Urteilsverkündung überzeugt, dass der Angeklagte seine Stieftochter sexuell missbraucht hat, als das Kind zwischen zwei und sechs Jahre alt war. Erst als das Jugendamt das Mädchen am 19. Oktober 2007 in Obhut nahm, sei die Tatserie beendet worden.

Er habe damals 17 Stunden am Tag gearbeitet und für solche Taten gar keine Gelegenheit gehabt, hatte der 55-jährige behauptet. Eine Sachverständige konnte bei der inzwischen 21 Jahre alten Stieftochter aber keine Hinweise auf bewusste Falschbeschuldigungen oder ausgedachte Hirngespinste finden.

Die heute 21-Jährige hatte den Stiefvater erst im Mai 2019 angezeigt. Ihre Mutter hatte im Prozess als Zeugin ausgesagt, sie habe von all dem nichts mitbekommen. Der Krefelder, der zwei leibliche Töchter (25 und 23 Jahre) hat, war bereits 2008 zu vier Jahren Haft verurteilt worden, weil er sich mehrfach an der Freundin einer seiner Töchter vergangen hatte.

Insgesamt hat er auch wegen anderer Straftaten wie Drogendelikten bereits achteinhalb Jahre Haft verbüßt.

(dpa)