Verleihung Manuel Hagemann bekommt Albert-Steeger-Preis
Der Landschaftsverband Rheinland hat die Auszeichnung in der Burg Linn vergeben.
Krefeld. Im feierlichen Rahmen des Rittersaals der Burg Linn ist am Dienstag der diesjährige Albert-Steeger-Preis vergeben worden. Manuel Hagemann wurde vom Landschaftsverband (LVR) Köln für seine historische Arbeit zum Thema „Herrschaft und Dienst. Territoriale Amtsträger und Adolf II von Kleve (1394—1448)“ ausgezeichnet. Das war seine Doktorarbeit, mit dieser hat er sein Studium an der Uni Bonn abgeschlossen.
Der Preis ist benannt nach dem langjährigen Direktor des Museums Burg Linn, der mit dem diesjährigen Preisträger seine Liebe zur niederrheinischen Heimat gemeinsam hat. „Geschichte wird greifbar, wenn sie von Menschen erzählt“, sagte auch Oberbürgermeister Frank Meyer in seiner Begrüßung. Ernsthafte, seriöse Forschung zeichne Hagemanns Arbeit aus und sei der genaue Gegensatz zu den derzeit populären „alternativen Fakten“.
Anke Henk-Hollstein, die stellvertretende Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland, hob hervor, dass Hagemann mit seiner wissenschaftlichen Arbeit Neuland betreten habt. Er hat für seine Doktorarbeit die Lebensdaten von 400 Menschen am Klever Hof zusammengetragen. Alle waren in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts dort tätig: Sie hatten Hofämter inne, waren Hofräte, Rentmeister, Richter. Das heißt, sie waren in alle in verwaltenden oder rechtssprechenden Bereichen tätig. Aus ihren Lebensdaten hat Hagemann Biogramme, also knappe Lebensübersichten erstellt. Ergeben haben sich daraus interessante Stammbäume: Entscheidungsbefugnisse und Einflusssphären lagen bei einzelnen Familien. Schon im späten Mittelalter bildeten sich machtpolitisch familiäre Strukturen heraus.
Für seine Arbeit erhielt er die Bestnote „Summa cum laude“ und nun den mit 10 000 Euro dotierten Albert-Steeger-Preis. Vom Landschaftsverband Rheinland und der Landschaftsversammlung waren zahlreiche Vertreter erschienen; der Rittersaal war voll belegt. Aus der Krefelder Politik waren neben OB Meyer die Bürgermeisterin Klaer und der Abgeordnete Marc Blondin erschienen. Linn war mit Helmer Raitz von Frentz und Gattin vertreten. Der LVR verleiht den Albert-Steeger-Preis seit 1955 alljährlich an Nachwuchswissenschaftler, die wesentliche Beiträge zur Erforschung und Entwicklung der rheinischen Landes- und Volkskunde geleistet haben.