Markthalle: Anwohner ärgern sich über Lärm und Licht

Fischelner um Andreas Zelzner hoffen im Dauerstreit auf Hilfe von der Stadt. Der Betreiber streitet die Vorwürfe ab.

Foto: Andreas Bischof

Fischeln. Die Geduld von Andreas Zelzner ist am Ende. „Wir erreichen hier nichts. Bislang sind hier nur Marginalien erledigt worden“, sagt der unzufriedene Nachbar der Markthalle Krefeld an der Hafelsstraße. Deshalb hat er gemeinsam mit weiteren Nachbarn einen zehnseitigen Katalog zusammengestellt, in dem er alle Belastungen durch Lärm, Geruch, Licht, Müll und Verkehr detailliert aufzählt und sich nun an die Stadt wendet. „Die Fachabteilungen der Verwaltung sollen endlich Bescheid wissen“, sagt Zelzner nach seinem Bericht in der Bezirksvertretung Fischeln.

Am schlimmsten wiegen für ihn und seine Nachbarn die Lärm- und Lichtbelastungen. So beschreibt er, dass er sich in seinem Garten teilweise nicht mehr normal unterhalten könne, wenn auf der Rückseite der Markthalle in den Abendstunden ein Gebläse laufe. Weiter hinten arbeite zudem ein Trafo. Beim Thema Lichtimmissionen nennt Zelzner eine „taghelle Beleuchtung der Gärten sowie innerhalb der Schlafzimmer“ durch neue LED-Lampen, die teilweise auch in der Nacht leuchten. „Das ist teilweise so hell, dass es uns in den Augen wehtut“, sagt er.

Die Presseabteilung der Supermarktkette Real, die die Markthalle betreibt, richtet aus, dass „die aktuell geäußerten Vorwürfe für uns nicht nachvollziehbar sind“. Der Konzern sagt, er habe das Gebläse im Zuge des Umbaus erneuert und im November 2016 drei Lärmmessungen durchgeführt, die ergaben, dass alle Werte unterhalb der zulässigen Werte lägen. Das Unternehmen wolle aber eine erneute Messung vornehmen. Im Bezug auf die Lampen sagt Real, dass im Bereich der Warenanlieferung bereits eines von drei Leuchtmitteln entfernt und der Lichtkegel eingekürzt wurde, so dass „dieses Problem zur Zufriedenheit der Anwohner gelöst wurde“.

Zelzner empfindet das nicht so. „Das ist noch lange nicht zu unserer Zufriedenheit“, sagt er. Das gilt auch für die Anlieferung, die seiner Aussage nach montags bis samstags ab 3.30 Uhr in der Nacht erfolge und durch die Fahrzeuge sowie die Rufe der Arbeiter „unüberhörbar“ sei. Außerdem sei die Grundstückgrenze von der Markthalle zu den benachbarten Gärten häufig mit Essensresten, Verpackungen und Farbeimern vermüllt, teilweise würde der Unrat sogar über den Zaun geworfen. Hierzu sagt das Unternehmen, dass ganzjährig gärtnerische Arbeiten durchgeführt würden, die einer Vermüllung und Verwilderung vorbeugen sollen.

In zwei Wochen wollen sich beide Seiten zu einer Besichtigung des Außenbereiches treffen und über die Streitpunkte austauschen.

Andreas Zelzner hofft, dass das Unternehmen seine Beschwerden ernst nimmt und die Themen angeht. Ansonsten wünscht er sich Hilfe von der Stadtverwaltung, die er aus diesem Grund nun über die Situation informiert hat.