Die Stadt Krefeld ist und bleibt eine Scheidungs-Hochburg in Deutschland. Mit einer Scheidungsquote von 61,75 Prozent liegt die Seidenstadt auf dem fünften Platz im Land. Die meisten Ehen gehen in Leverkusen auseinander, wo auf 100 neu geschlossene Ehen statistisch 90,5 Scheidungen kommen, dahinter folgen Ludwigshafen, Neumünster im hohen Norden und Halle (Saale). Die am Dienstag veröffentlichte Statistik stammt von der Online-Rechtsanwaltskanzlei Larfirm, die laut eigener Aussage, die Daten der Standesämter der 100 größten deutschen Städte für 2023 ausgewertet hat. Demnach wurden in Krefeld in diesem Jahr 800 Eheschließungen verzeichnet und 494 Scheidungen.
Im Länderranking von Larfirm führen die Stadtstaaten, Hamburg kommt auf eine Scheidungsquote von 58,2 Prozent, vor Berlin mit 47,1 % und Bremen (46,1 %); bei den Flächenländern liegt Thüringen vorne (41,1 %), dann folgt Hessen (38,5 %) in Nordrhein-Westfalen beträgt die Scheidungsquote knapp 37 Prozent.
Das deckt sich mit den im Sommer 2024 veröffentlichten Daten des Statistischen Landesamtes Nordrhein-Westfalen (IT NRW). Im längerfristigen Vergleich allerdings geht die Zahl der Scheidungen landesweit, aber auch in Krefeld zurück, laut IT NRW nämlich gingen hier 20 Jahre zuvor noch 734 Verbindungen in die Brüche, im Jahr 2013 waren es insgesamt 629, 2023 wie gesagt „nur“ noch 494 Scheidungen.
Die Landesstatistiker haben zuletzt im Juni 2024 auch die durchschnittliche Ehedauer vor einer Scheidung in den Städten und Kreisen errechnet: In Krefeld hielten Ehen danach im Schnitt 14,8 Jahre bis zur Scheidung, die längsten Ehedauern wurden in ländlichen Gebieten im Hochsauerlandkreis (16,7 Jahre), im Kreis Coesfeld (16,9 Jahre) und im Rheinisch-Bergischen Kreis (17,0 Jahre) ermittelt, die kürzesten in Duisburg (13,8 Jahre).
In der ganz überwiegenden Mehrheit aller Fälle (94,6 Prozent) übrigens wurde die Scheidung im Jahr 2023 in NRW von nur einer Person beantragt; in 5,4 Prozent waren es beide Eheleute. Bei den Scheidungen, die nur von einer Person eingereicht wurden, lag der Anteil der beantragenden Frauen bei 56,2 Prozent.