Million fürs Seidenweberhaus

Der Bauausschuss genehmigt weitere Mittel zur Instandhaltung der Mehrzweckhalle — Abrissfrage bleibt ungeklärt.

Krefeld. „Dies soll keine Entscheidung für den dauerhaften Erhalt des Seidenweberhauses präjudizieren?!“ Das fragte SPD-Sprecher Hans Butzen im Bauausschuss, nachdem der einstimmig grünes Licht für dringende Renovierungsarbeiten in Höhe von rund 1,4 Millionen Euro gegeben hatte. Auch CDU-Sprecher Philibert Reuters legte Wert auf die Feststellung, dass damit „der Grundsatzentscheidung nicht vorgegriffen“ werde.

Eine solche Leitentscheidung über die Perspektive von Krefelds „guter Stube“ müsse aber bis spätestens Mitte 2014 gefällt werden, stellte Eva-Maria Eifert, Abteilungsleiterin im städtischen Gebäudeservice, fest.

Spätestens 2016 sei eine Modernisierung von Grund auf nötig. Die Kosten dafür konnte Eifert nicht beziffern. Sie verwies aber darauf, dass statt der jährlichen Instandhaltungskosten von 250 000 Euro mit 400 000 Euro wesentlich mehr Mittel nötig gewesen wären.

Das erfordere in diesem und nächsten Jahr eine Reihe von Schritten für die Gebäudesubstanz, die Technik (u.a. Elektroinstallation) und den Brandschutz. Nur so könne die genehmigte Besucherzahl von 1425 abgesichert werden. Die Elektrotechnik (Niederspannungshauptverteilung) könnte in der veranstaltungsfreien Zeit in den Sommerferien in einem Zeitraum von sechs Wochen saniert werden.

2010 hätten an 169 Tagen 124 Veranstaltungen mit über 82000 Gästen stattgefunden. Wegen des mangelnden Brandschutzes hätten aber fünf Partys und rund 40 Raumbelegungen abgesagt werden müssen. Hoch gerechnet waren dies rund 12 000 Besucher weniger.

Am kostspieligsten wird eine neue Außentreppe als zweiter Fluchtweg aus dem Foyer im zweiten Stock sein. Kosten rund 290 000 Euro. Eingebaut wird sie Ende 2012, Anfang 2013. Wie Eva-Maria Eifert versichert, ist die Stahl-Glaskonstruktion mit Lichteffekten, wiederverwendbar.“ Das heißt, sie könnte bei einem eventuellen Abriss des Gebäudes an anderer Stelle zum Einsatz kommen.

Bau- und Planungsdezernent Martin Linne kündigte an, dass der Politik 2013 eine Untersuchung vorgelegt werde, aus der Anhaltspunkte für die künftige Entwicklung des Hauses und des Theaterplatzes abgeleitet werden können. Der Gebäudeservice der Stadt verfolgt diese Vision: „Um- und Ausbau des gesamten Hauses einschließlich der Umgestaltung des Theaterplatzes mit Anbindung Tiefgarage.“

Für die CDU bedankt sich Reuters bei Eifert: „Eine sehr gut vorbereitete Vorlage, mit der man etwas anfangen kann.“