Oppum: Frischer Wind für die Jugend im Kagawa und Casablanca
Kagawa und Casablanca haben neue Leiterinnen. Sie haben viel in den Jugendzentren vor.
Krefeld. Wenn in Oppum von Kagawa die Rede ist, ist wohl kaum der japanische Fußballspieler von Borussia Dortmund gemeint. Kagawa — so heißt das Jugendzentrum der evangelischen Kirchengemeinde in Oppum. „Sein Namenspatron war ein japanischer Prediger“, weiß Kristin Fischer. Seit November 2010 leitet die Sozialpädagogin die Einrichtung in der Thielenstraße 31. Zuvor arbeitete sie an einer Montessori-Grundschule in Düsseldorf. „Das ist natürlich ein ganz anderes Alter als jetzt die Teenager“, sagt sie und erzählt von der Umstellung.
Mit viel Schwung und nicht weniger Fingerspitzengefühl hat sie sich eingearbeitet. Nur einen kleinen Durchhänger gab es anfangs: „An den vielen Papierkram musste ich mich erst gewöhnen“. Als „spannend und abwechslungsreich“ bezeichnet die 31-Jährige ihre Arbeit im Kagawa. Das Miteinander sei herzlich und gravierende Konflikte stünden zum Glück nicht auf der Tagesordnung.
Katrin Born ist der Typ „große Schwester“. Humorvoll nennt sich die 26-Jährige selber „Küken“. Seit Oktober 2011 ist das Küken die Leiterin der Jugendfreizeiteinrichtung Casablanca an der Hauptstraße 24. Vielleicht beschert der Sozialpädagogin allein schon ihr Alter einen Vertrauensbonus. „Die Jugendlichen begegnen mir mit Respekt, aber sie beziehen mich schnell in alle Themen und Sorgen mit ein“, sagt Katrin Born, die zuvor in einer Jugendwohngruppe berufliche Erfahrung sammelte.
Beide Frauen begegnen in ihrem neuen Job den Jugendlichen bewusst auf Augenhöhe. Sie haben einen Facebook-Account und gehen mehrmals täglich online. „Ganz viel passiert über das Netzwerk“, sagen sie. „Wir können so gut den Kontakt halten.“ Wer das persönliche Gespräch vorzieht, kommt zur wöchentlichen Sprechstunde, die natürlich auch den Eltern offen steht. Wie in jedem Jugendzentrum gibt es ein breit gefächertes Angebot von Tischtennis und Kicker, über Workshops und Basteln bis zu Kochkursen und Disco. Die findet am Donnerstag statt, „dem meistbesuchten Tag“.
In beiden Häusern legt die neue Leitung viel Wert auf Geselligkeit, Beisammensein und Gespräche. Im Kagawa kommen montags und mittwochs bis zu 40 Jugendliche zum beliebten Jugendkulturcafé. Und im Casablanca laden neuerdings jeden Donnerstag ab 14 Uhr die 5. und 6. Klassen der Realschule ins Schülercafé ein. Der Übergang zum „Offenen Treff“ und der Disco ist nahtlos.
Für die kommenden Monate planen Born und Fischer einige neue Projekte, gerne auch vernetzt mit anderen Einrichtungen. „Wir haben uns am Weihnachtsmarkt beteiligt und sind im Oppumer Karneval als Schlümpfe gegangen. Als nächstes organisieren wir einen Tag der offenen Tür.“ Voraussichtlich Ende April können sich interessierte Kinder, Jugendliche, Eltern und Nachbarn selber ein Bild von den Aktivitäten im Casablanca und Kagawa machen. Weitere Termine: Das Kirchfest am 17. Juni steht ebenso auf dem Programm wie das Oppumer Kleinkunstfestival Mitte August. Katrin Born freut sich vor allem auf die KinderExpo vom 17. bis 20. Juni und auf das von der Stadt Krefeld organisierte Seifenkistenrennen am 26. August. „Ganz klar, das Team Casablanca geht mit einer selbstgebauten Seifenkiste ins Rennen.“