Millionenbetrüger stellt sich der Polizei

Krefeld. Ein 32-jähriger Krefelder, der seit 2012 mit Haftbefehl gesucht wurde, hat sich am Dienstag der Krefelder Polizei gestellt. Ermittler, die sich gezielt mit Betrügereien durch Callcenter befassen (EK Call), hatten in einem umfangreichen Verfahren wegen des Betrugs mit Gewinnspielen gegen ihn ermittelt.

Foto: Symbolfoto: Polizei

Der Tatverdächtige war nach der Festnahme seines Geschäftspartners durch die EK Call ins Ausland geflüchtet, hielt jetzt aber laut Polizei „dem Fahndungsdruck“ nicht mehr stand.


Seine Betrugsmasche behielt er offenbar auch in seiner Zuflucht im Mittelmeerraum dort bei: Vom Ausland aus schädigte er weiter tausende deutsche Opfer.

Die Masche: Der Beschuldigte war mit verschiedenen Firmen widerrechtlich an zehntausende, personenbezogene Daten gekommen. Nach den bisherigen Ermittlungen hat er beispielsweise Menschen, die sich an einem Gewinnspiel beteiligt hatten, Geldforderungen geschickt und über Paymentdienstleister oder Inkassobüros geltend gemacht.

Die Lastschrifteinzüge und Inkassoforderungen waren allerdings völlig unberechtigt, da keinerlei Gegenleistung erbracht wurde.
„Die Opfer werden gezielt eingeschüchtert und zahlen schließlich, um den Ärger los zu sein“, schildert Polizeisprecher Arcor Kniely einen typischen Verlauf. Meist handele es sich um Beträge bis zu 100 Euro. Insgesamt wurden in den Jahren 2009 bis 2012 knapp 9000 Personen in ganz Deutschland um fast zwei Millionen Euro betrogen.
Der Beschuldigte ist zurzeit in Untersuchungshaft. Geschäftspartner wurden bereits zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. vl