„Miss Krefeld“ sollte bei Geiselnahme aktiv werden
Offenbar spielte das Model (21) in der Bande keine Nebenrolle. Alle Verdächtigen schweigen.
Krefeld. Die zarte „Miss Krefeld“ sollte an der geplanten Geiselnahme auf einen Real-Markt aktiv teilnehmen. Das ist der Ermittlungsstand in Aachen. „Es sieht so aus, als ob die Krefelderin bei der Tat keine minimale Rolle spielen sollte“, sagte Oberstaatsanwalt Jost Schützeberg der WZ.
Daher hat ein Richter auch Haftbefehle für alle vier Verdächtigen wegen Verabredung zu einem Verbrechen ausgesprochen. Wäre das Model aus Krefeld nur eine Statistin gewesen, hätte die 21-Jährige ohne Vorstrafen sicherlich nach der U-Haft mit einer Entlassung rechnen können.
Für ihren Bruder (22) und die zwei älteren Verdächtigen (50, 47) aus Neuss und Düsseldorf, die ein Sondereinsatzkommando in der Nacht zu Mittwoch festgenommen hat, wäre es auf jeden Fall eng geworden. Der Krefelder ist bereits vorbestraft, die beiden Älteren sogar einschlägig. In ihrem Register stehen diverse Vermögens- und Eigentumsdelikte.
Zuletzt suchten die Ermittler aus Aachen sie, weil sie im Internet mit Fantasiezinssätzen 500 000 Euro ergaunert haben sollen. Per Zufall wurden verdeckte Ermittler auf die Vorbereitungen zu der viel schwereren Straftat — räuberischer Diebstahl mit Geiselnahme — aufmerksam. Bislang hat keiner der vier Verdächtigen Angaben dazu gemacht.
Die Gruppe kam über den 22-jährigen Krefelder zusammen. Er kannte einen der „alten Hasen“ von einer früheren Straftat.