Neue Heimat für die junge Tiger-Dame
Auch für Jarum heißt es jetzt Abschied nehmen. Das Tigermädchen zieht nächste Woche nach Arnheim um.
Krefeld. Ihre Schwester Jambi lebt bereits seit März im Zoo Beauval in Frankreich. Jetzt wird es auch Zeit für Jarum, Abschied von Krefeld zu nehmen. Nächste Woche fährt der Spezialtransporter vor das Gehege im Zoo und lädt die junge Tiger-Dame ein. Ihr neues Zuhause ist der Zoo in Arnheim, Niederlande.
Der WZ und ihren Lesern sind die beiden Tigermädchen in den letzten drei Jahren besonders ans Herz gewachsen, denn über unsere Zeitung wurde nach ihrer Geburt nach Namen für den zweiten Wurf von Tigerin Sutera gesucht. Nach guter Seidenstadt-Tradition setzten sich die Vorschläge Jarum (Nadel) und Jambi für die kleinen Sumatra-Tiger durch. Schließlich heißen Mutter und Vater Sutera (Seide) und Beludru (Samt).
Die Eltern kamen — selbst noch Jungtiere — im Jahr 2001 aus Dortmund und Berlin nach Krefeld. Die WZ hatte aus Anlass ihres 125-jährigen Bestehens für die Tiere gespendet und konnte sich nach 2003 (Raja und ihr Bruder Ratu) im Jahr 2008 erneut über Nachwuchs-Patenkinder freuen.
Und die hatten es in sich. Vor allem Jarum begeisterte die Zoobesucher mit ihrem Temperament und ihrer Vorwitzigkeit. Schwester Jambi lebt nun seit März in Frankreich. Die Zoofreunde haben sie kürzlich dort besucht und sie sehr entspannt mit ihrem Partner angetroffen. Dass das große Gehege in Krefeld weiter verschönert wird, werden sie nun nicht mehr erleben. Unter anderem soll eine zweite Höhle als Versteck entstehen.
Zwischen der Ankunft der Eltern und dem Abschied vom zweiten Wurf lagen aufregende Jahre bei der Tiger-Familie: Neu- und Ausbau des Geheges, Diskussionen darum, ob der Krefelder Zoo mit dem Tigerpaar weiterzüchten darf, eine Fehlgeburt. Doch jetzt darf man wieder auf neuen Tiger-Nachwuchs in Krefeld hoffen.
Zunächst war der Zuchtbuchführer skeptisch, da Suteras Gene schon weit über die züchtenden Zoos verbreitet sind. Vater Beludrus Nachkommenschaft hingegen ist sehr begehrt. Aus dieser Diskussion entsprang der zwischenzeitliche Zucht-Stopp. Man wollte Inzucht vermeiden.
Doch derzeit sieht es so aus, als ob Sutera und Beludru bald wieder zusammen ins Gehege dürfen, wenn die Kinder aus dem Haus sind. Zoo-Sprecherin Petra Schwinn erklärt, warum: „Beide Katzen sind sehr eigen. Ob sie sich mit anderen Partnern vertragen würden, ist äußerst fraglich.“ Deshalb hat man beschlossen, dass „Samt“ und „Seide“ in Krefeld zusammenbleiben dürfen.
Zunächst müssen aber auch die beiden sich wieder aneinander gewöhnen, da sie wegen des Nachwuchses lange getrennt waren. Doch im Sommer werde man voraussichtlich weiterzüchten, so Schwinn.
Dann kann die WZ sich auf neue Patenkinder freuen und die Leser können sich schon mal neue Namen im Zusammenhang mit Samt und Seide ausdenken.