Imkerverein ermöglicht wichtiges Hobby Niklas Struck ist mit zwölf Jahren der jüngste Imker Krefelds

Fischeln · Der Imkerverein Krefeld hat den Schüler per Ausnahme aufgenommen. Der bringt nun sein erstes Volk durch den Winter.

Niklas Struck ist als jüngster Imker Krefelds schon wie ein Profi ausgerüstet.

Foto: Ja/Jochmann, Dirk (dj)

Manche Jungs wünschen sich einen Hund zum Herumtollen oder möchten Kaninchen halten. Niklas Struck schwärmt für ganz andere Haustiere. Nachdem er seine Tante in Polen besucht hat, die Bienenstöcke hält, wollte er sich auch mit diesen fleißigen Insekten beschäftigen. Anfang Mai hat er den ersten Bienenstock bekommen. Die Liebe für das summende Volk ist beim pfiffigen Zwölfjährigen ziemlich groß.

„Ich kann ja nicht immer nach Polen fahren, um mich mit den Bienen zu beschäftigen“, erklärt der sympathische Junge, der die Maria-Montessori-Gesamtschule besucht. „Ich finde, es ist etwas ganz Besonderes, so mit der Natur in Berührung zu kommen und interessant, wie die Insekten den Honig herstellen. Deshalb habe ich an den Imkerverein geschrieben und um Hilfe gebeten.“

Die Eltern waren zuerst skeptisch, ob die Imkerei das passende Hobby für den Sohn ist. „Wir haben zwei Jahre lang überlegt, denn es bedeutet viel Arbeit“, berichtet Mutter Izabela Struck. „Dann haben wir zugestimmt.“

Die fachgerechte Hilfe kam mit der zweiten Vorsitzenden des Krefelder Imkervereins, Sandra Ifland. Sie hat den Jungen zu sich eingeladen, mit ihm gesprochen und ihm ihre Honigbienen-Stöcke gezeigt.

„Eigentlich gehen wir bei den jugendlichen Imkern von einem Alter von 16 Jahren aus“, berichtet sie. „Aber Niklas war in der Theorie schon sehr fit, da haben wir nach Mitgliederbeschluss eine Ausnahme gemacht und ihn als Jüngsten aufgenommen.“ Für die Praxis stellte sie ihm mit Vereinskollege Thomas Spang einen Imkerpaten zur Seite.

„Mein Pate hat mir am Rand von Fischeln eine Wiese mit vielen Wildblumen an einem kleinen Waldstück gezeigt, wo auch seine Bienenstöcke stehen. Da befindet sich jetzt auch meiner“, erzählt Niklas. „Es ist gut, dass es in der Umgebung auch viele Gärten mit blühenden Pflanzen gibt.“

Startkapital in Höhe von 150 Euro von den „Jungen Imkern“

Die Ausrüstung samt Smoker und Schutzkleidung hat er im Fachgeschäft bekommen. Die Eltern unterstützen ihn mit Gutscheinen zu Geburtstag und Weihnachten. „Außerdem kamen 150 Euro Startkapital vom Jugendverband Rheinland, den ,Jungen Imkern‘, hinzu“, erzählt er beim Gespräch auf der Wiese. Den Bienen-Ableger erhielt er von Ifland – dabei handelt es sich um etwa ein Viertel eines ihrer Bienenvölker. Damit konnte aus einem der Eier der alten Königin eine neue Königin heranwachsen. Das dauert etwa 18 Tage. Die fleißigen Bienen konnten dann loslegen. Er habe viel gelesen und auch Videos angesehen, um sich kundig zu machen, berichtet der Zwölfjährige weiter. Deshalb ist er auch sicher, sein erstes Volk gut durch den Winter zu bekommen. „Sie dürfen keine Milben bekommen, dafür aber zusätzlich Zuckerwasser als Nahrung.“

Im nächsten Jahr könnte es dann klappen, mit dem ersten Honig. Den größten Wunsch hat Niklas auch schon geäußert: „Ich möchte ein zweites Volk.“