Meinung Noch mehr Transparenz nötig
Es gärt in der türkischen Gemeinde zu Krefeld. Längst haben Angst und Misstrauen, die seit Monaten das Leben in der Türkei regieren, Krefeld erreicht. In Wohnvierteln, Geschäften, Betrieben, in denen man sich argwöhnisch beäugt.
So berichten Türken und Gewerkschaften, so erleben es ihre Kollegen und Nachbarn. Die neuen Enthüllungen über das Treiben der Imame, so sie sich endgültig als wahr erweisen, verschärfen diese Konflikte, weil sie als endgültiger Beweis für politische Einflussnahme taugen. Dabei ist ein Generalverdacht genauso fahrlässig wie blindes Vertrauen. Wer kann garantieren, dass ausgerechnet die Imame in Krefeld ungesteuert und unpolitisch ihren Job tun? Wer will das Gegenteil beweisen? Krefelds Ditib-Gemeinden sitzen in der Falle, aber sie haben die Chance ehrlicher Kommunikation. Sie müssen dem Eindruck geschlossener Gesellschaften noch viel mehr Transparenz entgegensetzen, die offene Moschee nicht nur propagieren, sondern leben. Dazu gehören umfassende Infos zu den Bauplänen an der Gladbacher Straße und auch, kritische Fragen jederzeit zu beantworten.