Österreichische Fahnder fassen Betrüger in Krefeld

30-Jähriger soll Wohnungen, die ihm nicht gehörten, gleich mehrfach vermietet haben.

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Krefeld. Fahnder aus Österreich haben mit Unterstützung des deutschen Bundeskriminalamtes in Krefeld einen mutmaßlichen Betrüger festgenommen, den die Behörden des Nachbarlandes seit zwei Jahren suchen. Der 30-Jährige soll einen Schaden von mindestens 50 000 Euro angerichtet haben, berichtete die österreichische Nachrichtenagentur APA. Wann und wo der Zugriff in Krefeld erfolgte, blieb unklar.

Dem Mann wird vorgeworfen, Wohnungen gleich mehrfach weitervermietet zu haben, obwohl sie ihm nicht gehörten. Von den vermeintlichen Neu-Mietern verlangte er dann Bargeld als Anzahlung — und verschwand. Bei der Übergabe des Geldes soll er zwar Quittungen ausgestellt haben, die er dann aber mit Aliasnamen wie „Marcel“, „Tarik Cetin“ und „Postkilione Marcel“ unterschrieb, berichtet der österreichische Fernsehsender ORF.

In einem Fall in Wien hatte es APA zufolge zehn Interessenten für eine Wohnung gegeben, die jeweils 1500 Euro zahlten. Der mutmaßliche Betrüger soll dann aber verschwunden sein, ohne den Wohnungssuchenden den Schlüssel gegeben zu haben.

Der 30-Jährige sei sehr souverän aufgetreten und zeigte sogar seinen Reisepass vor. Zu seinen Opfern soll er in sozialen Netzwerken und anderen Internetplattformen Kontakte geknüpft haben. Diese Vorgehensweise wurde ihm nun wohl zum Verhängnis: Als er in Nordrhein-Westfalen wieder eine Wohnung im Internet anbot, warnten betrogene Österreicher die deutschen Wohnungssuchenden im Netz, die daraufhin die Polizei verständigten. Als sich der 30-Jährige mit seinem vermeintlichen Opfer treffen wollte, klickten die Handschellen.

Die Polizei geht davon aus, dass es über die 20 bisher bekannten Opfer weitere nicht nur in Österreich, sondern auch in Deutschland gibt. Dabei soll der Mann auch andersgeartete Betrügereien begangen haben. So dürfte er laut APA auch Beziehungen mit Frauen eingegangen sein und ihnen Geldschwierigkeiten vorgegaukelt haben. Einer Freundin habe er für die angebliche Organisation einer Veranstaltung 10 000 Euro entlockt. Zudem soll der Mann über ein soziales Netzwerk günstige Flugtickets ins Ausland angeboten haben. Dann habe er kassiert, die Opfer hätten jedoch nie Tickets erhalten.