Ostwall: 15 Millionen für Passagen

Stadttöchter investieren in zwei Projekte. Mix aus Lebensmittelgeschäft und Markthalle soll Kunden locken.

Krefeld. Die Stadttöchter Bau GmbH und Wohnstätte AG werden in die beiden neuen Passagen am Ostwall „mindestens 15 Millionen Euro investieren“. Das sagte Thomas Siegert am Dienstagabend auf WZ-Anfrage nach einer Sitzung des Aufsichtsrates der Bau GmbH. Unklar ist, ob die Passage nördlich der Neuen Linner Straße größer wird als bisher geplant. Entsprechende Verhandlungen laufen noch.

Bislang verfügt die Bau GmbH am Ostwall über die Grundstücke mit den Hausnummern 148 bis 152. Daraus ergibt sich eine Grundfläche von etwa 1600 Quadratmetern. „Das reicht, um die Passage umzusetzen. Wir kaufen nur dann benachbarte Grundstücke dazu, wenn der Preis stimmt“, so Siegert.

Er kündigte an, dass es im Februar nächsten Jahres einen offenen Architektenwettbewerb geben wird. Daran könnten sich alle interessierten Büros beteiligen.

Im Erdgeschoss des Neubaus soll es eine Mischung aus gehobenem Lebensmittelgeschäft und Markthalle mit gastronomischen Angeboten geben. In den vier Etagen darüber sind Arztpraxen und Büros vorgesehen. Mit vier Ärzten gebe es konkrete Gespräche. „Wir werden bei der Vermarktung oder einem Teilverkauf der Flächen keine Schwierigkeiten haben“, zeigte sich Siegert zuversichtlich.

Das gilt offensichtlich auch für die zweite neue Passage am Ostwall. Es geht um die Häuser mit den Nummern 128 bis 134. Deren Eigentümer Konrad Steinert plant in Kooperation mit der Bau GmbH ein mehr als 1000 Quadratmeter großes Ladenlokal, das einen Durchgang zum Behnisch-Haus erlaubt.

Wie berichtet, soll gleichzeitig die ehemalige Werkkunstschule (WKS) an der Neuen Linner Straße zum Sitz der Wohnstätte umgebaut werden. Die denkmalgeschützte Fassade bleibt erhalten.

Mit einem Abstand von rund 1,5 Metern entsteht dahinter ein neues Gebäude, in dem nicht nur die Büros der Wohnstätte zu finden sein werden. Im Dachgeschoss sind fünf bis sechs Penthouse-Wohnungen vorgesehen. Größe: jeweils mindestens 100 Quadratmeter. Siegert: „Konkrete Anfragen dafür gibt es bereits.“

Für das Projekt südlich der Neuen Linner Straße startet ebenfalls im Februar nächsten Jahres ein Architektenwettbewerb, der allerdings nicht für alle offen ist. „Wir werden gezielt acht bis zehn Büros dazu einladen“, so Siegert.

Im Herbst 2011 hatte die Bau GmbH von der Immobilienfirma Luximo (Schweiz) die drei Häuser am Ostwall 148 bis 152 zurückgekauft. Fünf Jahre zuvor waren sie für 3,25 Millionen Euro und die WKS für 600 000 Euro von Luximo übernommen worden.

Die WKS kaufte die Bau GmbH zum gleichen Preis zurück. Für die drei Häuser am Ostwall wurden 1,7 Millionen Euro gezahlt. Luximo war es nicht gelungen, für die Immobilien marktfähige Konzepte zu entwickeln.