Investition in den Standort Outokumpu produziert Metallpulver

Krefeld · Am Standort Krefeld soll im April eine neue Anlage zur Herstellung an den Start gehen. Für die Herstellung wird Stahlschrott aus der eigenen Produktionsstätte verwendet.

Die neue Verdüsungsanlage im Krefelder Outokumpu-Werk.

Foto: Outokumpu

Schon beim Besuch von NRW-Wirtschaftsministerin Yvonne Neubaur im Edelstahlwerk in Fischeln hatten die Outokumpu-Verantwortlichen das Projekt kurz angerissen. Im April soll eine neue Anlage für die Herstellung von Edelstahlpulver für die Additive Fertigung in Betrieb genommen werden. Für den finnischen Edelstahl-Konzern bedeutet dies den Einstieg in ein neues Geschäftsfeld und „eine weitere Stärkung der ambitionierten Nachhaltigkeitsstrategie von Outokumpu“, heißt es jetzt vom Unternehmen. Die Verdüsungsanlage werde mit Stahlschrott aus der eigenen Produktion gefüttert, wodurch man im Sinne der Kreislaufwirtschaft bessere Ergebnisse erzielen könne.

Für Outokumpu bedeutet der Einstieg in das neue Geschäftsfeld keineswegs nur eine vermeintlich bessere Ökobilanz, sondern natürlich auch zusätzliche Einnahmen. „Die weltweite Nachfrage nach Metallpulver steigt und wir sehen in naher Zukunft großes Potenzial für dieses Geschäft. Wir beobachten das Wachstum der Additiven Fertigungsindustrie und das Potenzial zur Stärkung der Position und Verwendung von Edelstahl für Metallpulverprodukte, und haben uns deshalb entschieden, mit dem Bau einer neu konzipierten Verdüsungsanlage zu beginnen“, erklärt Thomas Anstots, Leiter der Business Line Advanced Materials bei Outokumpu. Das Edelstahlpulver solle zunächst für interne Prozesse verwendet werden, wenig später aber auch für die externe Verwendung.

Outokumpu will sich mit der neuen Anlage möglichst früh in einem Geschäftsfeld positionieren, das derzeit noch im Aufbau ist. Denn der Hauptfokus im Krefelder Werk liegt auf der Produktion von Metallpulvern, die noch nicht auf dem Markt sind – geeignet für Unternehmen, die Technologien wie Additive Fertigung (AM), Metallpulverspritzguss (MIM), Binder Jetting (BJ) und Hot Isostatic (HIP) zur Herstellung von Teilen für anspruchsvolle Anwendungen nutzen. Mit Metallpulvern können Hersteller Teile mit höherer Komplexitität, geringerem Gewicht und kürzeren Vorlaufzeiten produzieren und Unterbrechungen in der Lieferkette vermeiden.

330 Tonnen Metallpulver sollen pro Jahr hergestellt werden

„In naher Zukunft wird die geschätzte Gesamtproduktionskapazität bei rund 330 Tonnen pro Jahr liegen. Unser langfristiges Ziel ist es, die Erkenntnisse zu nutzen und unser Know-how für Forschung und Entwicklung auszubauen, um den Weg unserer Kunden mit Fachwissen, Entwicklung neuer Materialien, Flexibilität und Anpassung für verschiedene Pulvermetallurgie-Technologien zu unterstützen. In unserer Zukunftsvision können wir unsere Kunden so bedienen, dass sie mit einem Problem zu uns kommen und uns mit einer Lösung verlassen“, so Anstots.

Das Geschäft von Outokumpu basiert auf Kreislaufwirtschaft. Der Edelstahl des Unternehmens hat den größten Anteil an Recyclingmaterial – 2022 erreichte das Unternehmen nach eigenen Angaben einen Rekordwert von 94 Prozent. Edelstahl von Outokumpu ist auch das weltweit am häufigsten wiederverwertete Material und die Werke des Unternehmens in Europa und den USA gehören zu den größten Materialrecyclinganlagen der Welt.

„Wir möchten unseren Kunden helfen, die Belastung des Klimas durch die Auswahl der richtigen Materialien zu reduzieren. Ich bin stolz darauf, dass unsere neue Verdüsungsanlage in Krefeld als eine große Recyclingeinheit zur Unterstützung der Kreislaufwirtschaft beiträgt. Der in unserem gesamten Produktionsprozess enthaltene CO2-Fußabdruck wird ebenfalls reduziert, denn Erzeugung des Rohmaterials, Herstellung des Produkts und Verpackung finden alle an einem Ort statt. Dies gewährleistet die Kontrolle des gesamten Prozesses und senkt auch die Transportemissionen erheblich“, sagt Anstots.

Outokumpu kooperiert für die neue Anlage mit der SMS Group als Technologielieferant. Der „Equipment as a Service (EaaS)”“-Vertrag soll in den nächsten Jahren eine kontinuierliche Optimierung der Anlage und die enge Zusammenarbeit zwischen Zulieferer und Hersteller im Pulvergeschäft sicherstellen. gob