„Polizei muss Drogentouristen aus der Stadt vertreiben“

Bürgerinitiative warnt vor Zersplitterung der Szene.

Krefeld. Ein Zeltdach, mobile, sich selbstreinigende Toiletten und transportable große Pflanzkübel schlägt Brigitte Theveßen für den Szene-Treff auf dem Theaterplatz vor. Beim Runden Tisch, der am Mittwochnachmittag tagte, hat sie bei den rund 40 Teilnehmern eindringlich für eine rasche Hilfe plädiert.

„Es muss vor Ort sofort etwas passieren“, sagt die Vorsitzende der Bürgerinitiative Theaterplatz. Das Schlimmste was passieren könne, sei, das sich die Krefelder Szene von dort zurückziehe und die Platte den auswärtigen Junkies überlasse. Bisher sorgten die hiesigen Drogenabhängigen noch für eine soziale Kontrolle und forderten Fremde auch schon mal auf, keinen Dreck oder aber den selber wieder wegzumachen. „Doch inzwischen geht das der Gruppe selbst auf den Keks“, zitiert die engagierte Krefelderin aus Gesprächen mit Abhänigen. Viele von ihnen sind im Methadon-Programm und werden von verschiedenen Hilfeeinrichtungen begleitet.

Die Streetworker der Caritas schätzen, dass ein Drittel der dort anwesenden Junkies derzeit von außerhalb nach Krefeld zum Konsumieren komme. „Die gilt es zu vertreiben“, meint Theveßen. Dazu hat sie am Mittwoch beim Runden Tisch von der Polizei gefordert, dort täglich zu kontrollieren und konsequent Platzverweise auszusprechen. Nach drei bis vier Monaten würden Auswärtige nicht mehr kommen, glaubt sie.

Als optische Abgrenzung zu Seidenweberhaus, Theater und Mediothek schlägt die Bürgerinitiative (BI) ein Zeltdach vor, das bei großen Veranstaltungen auf dem Platz auch anderweitig genutzt werden könnte. „Das kostet zwar Geld“, sagt Theveßen, „doch das kostet die aufwändige Reinigung und der Sicherheitsdienst schließlich auch.“

Als Alternative zum Theaterplatz spricht die BI sich weiter für die Gladbacher Straße aus. Es sei der einzige Ort, der einsichtig und dennoch frei von Fußgängern sei.