Krefeld Polizeipräsident im digitalen Bürgergespräch: Sicherheit bewegt die Gemüter

Krefeld. Am Dienstagabend konnten die Krefelder direkt mit Rainer Furth in Kontakt treten. Der Polizeipräsident hat sich in einer Facebooksprechstunde den Fragen interessierter Bürger gestellt.

Polizeipräsident Rainer Furth

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

"Wir sind sehr zufrieden mit dem Ablauf. Insgesamt haben wir an dem Abend rund 10.000 Personen erreicht und cirka 50 Hauptfragen beantwortet", so das Resümee von Polizeisprecher Daniel Uebber.

Die Online-Veranstaltung steht unter dem Thema Präsenzkonzept Innenstadt: Die Polizei Krefeld versucht seit Anfang Februar mit höherer Präsenz und gezielten Aktionen die Sicherheit in der Krefelder Innenstadt zu verbessern. Während der Sprechstunde zeigt sich, dass Sicherheit tatsächlich das maßgebliche Thema für die Krefelder ist. Allerdings nicht nur in der Stadtmitte: Kaum eine Frage beschäftigt sich mit dem Präsenzkonzept Innenstadt. Vielmehr wollen die Krefelder wissen, was die Polizei für die Sicherheit in ihrem Stadtteil, in ihrer Straße macht. Viele Fragen gehen detailliert auf spezielle Situationen in den Stadtteilen ein, etwa Probleme mit Jugendlichen in Hüls oder vermehrte Einbrüche in Fischeln.

Ein weiterer Themenschwerpunkt in der Sprechstunde ist die Verkehrssituation in der Stadt, besonders die Sicherheit von Schulkindern und die zunehmende Aggressivität im Straßenverkehr. Die Polizei antwortet auf die einzelnen Fragen recht detailliert und untermauert ihre Positionen häufig mit Statistiken. Dafür stehen Polizeipräsident Rainer Furth während der Sprechstunde Berater zur Seite, die ihn mit Daten versorgen. "Die Facebooksprechstunde war ein erster Test, aus dem wir unsere Lehren ziehen. Insgesamt ist das Fazit positiv, daher wird es so eine Veranstaltung sicherlich nochmal geben", sagt Uebber. Wer die Sprechstunde im Detail nachlesen möchte, kann dies auf der Facebookseite der Polizei Krefeld.

Die WZ hat einige ausgewählte Fragen und Antworten zusammengestellt:

Ein Bürger möchte wissen, warum die Polizei nur die Sicherheit in der Innenstadt thematisiert. In Hüls gebe es große Probleme mit feiernden Jugendlichen.

Antwort Rainer Furth: Wir sind in der Vergangenheit häufiger von Bürgerinnen und Bürgern sowie von Bürgervereinen darauf angesprochen worden, dass sie sich vor allem in der Innenstadt „nicht mehr sicher fühlen“. Wir nehmen die Sorgen der Bürger sehr ernst und haben unser Handeln dementsprechend angepasst und die Präsenz in der Innenstadt erhöht. Wir sind in anderen Stadtteilen selbstverständlich auch präsent. Auch die Problematik mit den Jugendlichen in Hüls ist uns bekannt. Wir sind dort regelmäßig, sowohl mit dem Bezirksdienst, als auch mit dem Streifendienst präsent.

Ein weiterer Bürger möchte wissen, ob in Uerdingen in näherer Zeit wieder eine Polizeiwache entsteht.

Antwort Rainer Furth: Wir haben uns in Krefeld für zwei Wachstandorte entschieden. Seit Jahren sind wir eine der schnellsten Polizeibehörden in NRW, wenn die 110 gewählt wird. Mit einer oder zwei weiteren Wachen wäre das unmöglich, weil wir viel weniger Personal auf der Straße hätten. Eine Polizeiwache für Uerdingen ist daher nicht geplant, aber wir sind natürlich mit Funkstreifenwagen in den Stadtteilen unterwegs, die jederzeit über Funk erreicht werden können.

Ein Bürger fühlt sich nicht mehr so sicher wie früher und fordert mehr Polizeibeamte. In Fischeln und Königshof seien Einbrüche ein großes Problem.

Antwort Rainer Furth: Wir sind in Krefeld personell ausreichend ausgestattet. In den nächsten Jahren erwarten wir mehr Polizeibeamte aufgrund höherer Einstellungszahlen. Die Zahlen beim Wohnungseinbruch sind in den letzten Jahren stark gesunken, mit Ausnahme des Jahres 2015. Allerdings sind die Zahlen bei Laubenaufbrüchen im Augenblick steigend. Es wird uns nicht gelingen, Einbrüche ganz zu verhindern. Deshalb bitten wir auch die Bürgerinnen und Bürger um Hinweise.

Ein Bürger möchte wissen, was für die Sicherheit von Schulkindern in Oppum getan wird.

Antwort Rainer Furth: Die Sicherheit der Schulkinder liegt uns besonders am Herzen. Kinder werden im Rahmen der Verkehrserziehung vom Kindergarten bis in die Schule begleitet. Gerade im Bereich der Schulen haben wir den Verkehr besonders im Blick.

Ein Bürger sieht eine Zunehmende Verrohung im Straßenverkehr und fragt nach Konsequenzen.

Antwort Rainer Furth: Sie sprechen mir aus dem Herzen. Verrohung und Missachtung von Regeln sind Probleme, die uns täglich begegnen. Die von Ihnen beschriebenen Beispiele ahnden wir. Im vergangenen Jahr waren es über 40.000 Verkehrsverstöße, die wir verfolgt haben