Probleme beim Fensterbau: Kaiser-Wilhelm-Museum eröffnet erst 2015

Auf der Baustelle gibt es Verzögerungen. Mit einer Firma droht juristischer Streit.

Krefeld. Beim Umbau des Kaiser-Wilhelm-Museums gibt es unerwartete Verzögerungen. Wie Stadtsprecher Timo Bauermeister auf WZ-Anfrage erklärt, sind Probleme beim Fensterbau der Hintergrund. Mit der ausführenden Firma gebe es „erhebliche Differenzen“. „Wir sehen die Verantwortung ganz klar nicht bei der Stadt“, betont Bauermeister. Zurzeit werde der Vorgang juristisch geprüft.

Dem Vernehmen nach verschiebt sich das Ende der Bauarbeiten um rund ein halbes Jahr auf Herbst 2014. Da weitere sechs Monate für Umzug und Einrichtung eingeplant sind, wäre eine Wiedereröffnung des Hauses somit erst im Frühjahr 2015 möglich. Diesen neuen Zeitplan will Bauermeister jedoch nicht bestätigen: Der Umfang der Verzögerung soll im Bauausschuss Ende November erläutert werden.

Dass die Fenster ein Problem sind, ist schon länger bekannt. Bereits im Mai hatte die WZ berichtet, dass die Baukosten — unter anderem aus diesem Grund — um bis zu einer Million Euro steigen.

Im internen Sachstandsbericht, der uns vorliegt, wurde damals vermerkt, dass „die beauftragte Firma sich weigert, die Innenfenster so herzustellen wie vom Architekten (. . .) beschrieben“. Im Einzelnen geht es dabei um ein Zapfenband als Fensterbeschlag, das vom Architekten Winfried Brenne vorgesehen war. Die Firma habe dies ohne Vorwarnung „als unzulässig bemängelt und ohne Zustimmung des Bauherrn klassische Fensterbänder als Lösung präsentiert“.

Der Architekt konnte daraufhin nachweisen, dass die von ihm gewählte Konstruktion andernorts funktioniert, nämlich im Schloss Charlottenburg in Berlin: „Das gleiche Prozedere ist für das Kaiser-Wilhelm-Museum auch möglich und hat Aussicht auf Erfolg.“ Obwohl ein Musterfenster gebaut, zugelassen und montiert wurde, weigert sich die Firma offenbar weiter, die Vorgaben zu erfüllen.

Wie es heißt, ist dem Unternehmen eine letzte Frist gesetzt worden. Erst danach kann der Auftrag gegebenenfalls an eine andere Firma gehen. Dass dies vermutlich teurer wird, ergibt sich aus dem Zusammenhang — denn die Verwaltung ist gehalten, zunächst stets das günstigste Angebot auszuwählen. Nach Expertenmeinung liegt genau darin der Grund für Vorkommnisse wie dieses.