Prozess gegen Drogenring: Ist „Porky“ der Chef?
Prozess um Verstoß in 36 Fällen
Krefeld. Jahrelang war Christian K. ins ebenso lukrative wie illegale Geschäft mit Amphetaminen involviert. Der Handel mit den Aufputschmitteln blühte und die Abnehmer kamen sogar aus Bayern nach Krefeld, um die Drogen in großen Mengen einzukaufen. Nun geht das Landgericht Krefeld der Frage nach, wie tief K. in die Geschäfte verwickelt war.
Dem 29-jährigen Krefelder wird der Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz in 36 Fällen vorgeworfen. K., der in der Szene nur „Porky“ genannt wurde, will die Drogen hauptsächlich nur gelagert haben. Er räumte zwar kleinere Verkäufe ein, in einem Fall weist er jedoch eine tiefer gehende Beteiligung von sich. Es geht um eine Menge von 13 Kilogramm Amphetaminen. „Sehr gute Qualität“, bescheinigten zwei Zeugen. Der eigentliche Chef des Drogenrings soll ein gewisser W. gewesen sein. Doch die bereits inhaftierte Zeugin Y. erklärte, für sie habe eindeutig „Porky“ das Heft in der Hand gehabt.
Die ehemalige Drogenkurierin ging noch weiter: K. soll bei der Übergabe des Geldes für die 13 Kilo Aufputschmittel die Scheine gezählt und gewitzelt haben: „Die Tasche gibt es gratis dazu.“ K. erklärte, die Frau sei bei der Übergabe gar nicht dabei gewesen. „Wir werden sehen, wem wir glauben“, sagte der Vorsitzende Richter. Auch eine erneute Befragung eines bereits inhaftierten Käufers aus Bayern brachte keine neuen Erkenntnisse. jre