Prozess um Betrug: Richter gibt Wirt noch eine Gnadenfrist
Wenn ein 54-Jähriger seine Außenstände begleicht, wird das Verfahren eingestellt.
Krefeld. Ein Streit im Wirtemilieu hat die Krefelder Justiz am Donnerstag schon zum zweiten Mal beschäftigt. Bereits im April vergangenen Jahres war gegen einen 54-jährigen Angeklagten verhandelt worden, dem dreifacher Betrug vorgeworfen wird. Er soll im Herbst 2009 eine Krefelder Getränkegroßhandlung bewogen haben, ihm zwei Darlehen und eine Getränkelieferung bewilligt zu haben, obwohl er nie vorhatte, eine Gaststätte zu betreiben. Es geht um rund 6700 Euro, und den Hauptanteil verschlang eine Theke, die in einer Innenstadtkneipe aufgefunden wurde.
Beim ersten Termin hatte der Richter das Strafverfahren gegen eine Geldauflage von 2100 Euro vorläufig eingestellt. Doch der Mann war krank geworden und hatte nicht gezahlt.
Deshalb stand er nun erneut vor dem Richter. Dem fiel es zwar schwer, noch einmal ein Auge zuzudrücken. Doch wenn der Angeklagte bis zum 15. März seine Zahlung leistet, will er das Verfahren einstellen. Die Staatsanwältin überlegt noch, ob sie zustimmen wird.
Nun liegt es an dem Mann, die Strafsache zum Abschluss zu bringen. hw