Nirosta: Azubis bauen Nistkästen
Jugendliche lernen im Unternehmensauftragehrenamtlich mit Kindern zu arbeiten.
Krefeld. CSR steht für Corporate Social Responsibility, auf Deutsch unternehmerische gesellschaftliche Verantwortung. Die gehört auf Empfehlung der EU zum Ausbildungsprogramm von Thyssen-Krupp Nirosta. Bereits seit 2007 füllen Unternehmensvertreter, Ausbilder und Azubis des zweiten Lehrjahres sie mit Leben: Sie gehen in ihre Kooperationsschule, die Kurt-Tucholsky-Gesamtschule, und in den Katholischen Kindergarten St. Martin.
Sie begeistern die Kinder für die Natur, in dem sie mit ihnen Projekte wie „Flugdrachen“, „Grüne Detektive“ oder Apfellese auf Obstwiesen machen. Sie bauen Nistkästen für Steinkäuze und Wanderfalken und spenden sie an den Naturschutzbund. Und sie entwickeln durch diese Aktivitäten über die Ausbildung hinaus ihre Persönlichkeit — vielleicht nicht sofort, aber das Programm des unternehmerischen Engagements zeigt Nachhaltigkeit.
Heute ist eine Azubi-Gruppe mit Schülern im Hülser Bruch unterwegs, um beim Kopfweidenschnitt zu helfen. All das tun sie während ihrer Ausbildungszeit, denn bei Nirosta ist für solche Aktionstage insgesamt eine Pflichtwoche vorgesehen. Koordiniert werden diese Tage von der Krefelderin Brigitte Möllers, „Potenzial Möllers Management“.
„Wenn die Berührungsängste unserer Azubis, zum Beispiel im Kindergarten, weg sind, nehmen die Jugendlichen eine Menge mit“, sagt Frank Kühn. Der Leiter der Berufsbildung für alle Nirosta-Standorte begrüßt diesen Einstieg in ehrenamtliche Tätigkeit ebenso wie Georg Dost, Ausbildungsleiter der Werkstätten in Krefeld und Benrath. Der Nistkasten für Wanderfalken übrigens wurde unter Nabu-Anleitung direkt auf dem Dach der Hauptverwaltung an der Oberschlesienstraße montiert. Sie erfahren von Nabu-Vertreter Harry Abraham auch, warum sie den Kasten anbringen, hören, dass der Wanderfalke in der Vergangenheit fast ausgerottet war, und lernen so aktiven Natur- und Umweltschutz kennen.
Fazit von Azubi Matthias Schmitz: „Es macht Spaß, den Kindern etwas zu vermitteln. Für uns bleibt etwas zurück. Man erinnert sich; irgendwann später steigt man wieder ins Ehrenamt ein.“ Der Tag zum Drachenfliegen steht übrigens wegen der Witterung noch aus, aber die Einschätzung der Kinder ist den Azubis bereits sicher: „Die großen Jungs sind echt cool“.