Prozess: Verfolgungsjagd für 3000 Euro
Bewährungsstrafen für zwei junge Männer wegen räuberischer Erpressung: Sie hatten geholfen, Geld einzutreiben.
Krefeld. Zwei Männer, 30 und 29 Jahre alt, kassierten jetzt vom Krefelder Schöffengericht Bewährungsstrafen von 14 und neun Monaten. Sie wurden wegen gemeinschaftlicher räuberischer Erpressung für eine Tat verurteilt, die fast drei Jahre zurück liegt.
Im September 2007 haben sie leichtsinnigerweise einem Freund geholfen, einen Geldbetrag einzutreiben. Der Freund, er sagte jetzt als Zeuge aus, hatte seinerzeit ein Drogengeschäft abgeschlossen, und es standen noch 3000 Euro offen.
Diesen Betrag wollte man zusammen eintreiben. Vom frühen Abend bis in die späte Nacht war man gemeinsam im Auto unterwegs von Mönchengladbach nach Krefeld und auf der Autobahn, wo es zu einer Verfolgungsjagd kam.
Am Ende zwangen die jetzt angeklagten Männer mit ihrem Kumpel einen Drogendealer, sich bei seinem Onkel in Uerdingen das Geld zu pumpen und herauszugeben. Besonders der ältere der beiden schrammte nur um Haaresbreite am Gefängnisaufenthalt vorbei, weil er als Wortführer galt und vorbestraft ist.
Nur eine lange Prozessverzögerung, an denen das Duo keinen Anteil hatte, führte zu diesem "milden" Urteil. Und dass die beiden jetzt in der Hauptverhandlung geständig waren, half ihnen.
Die Vorsitzende Richterin hatte ihnen auch einmal zugerufen: "Geben Sie sich mal einen Ruck und eiern Sie hier nicht so herum". Für die drei Bewährungsjahre ist jetzt Wohlverhalten angesagt, und jeder Wohnungswechsel muss dem Gericht angezeigt werden.