„Rechtslage ist unbefriedigend“

Jugendamtsleiter Markus setzt Krefeld und sich klare Ziele.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Der neue Jugendamtsleiter wird von allen Seiten hoch gelobt, auch vom Paritätischen und dem Kinderschutzbund. Markus Schön selbst setzt sich klare Ziele.

„Zur Durchbrechung der sich in Familien festsetzenden Armutsbiografien sind meines Erachtens zwei Ansätze von Nöten: Zum einen sind finanzielle Leistungen des Bundes für Familien so auszugestalten, dass sie wirklich den Kindern und Jugendlichen zu Gute kommen, die sie am Nötigsten brauchen.“ Die aktuelle Rechtslage sei leider wenig befriedigend: Während Familien, die Leistungen der Grundsicherung bezögen, faktisch nicht einmal Kindergeld erhielten, weil das anzurechnen sei, profitierten Familien mit hohem Einkommen neben dem Kindergeld auch von steuerlichen Kinderfreibeträgen. „Zum anderen“, so Schön, „ist in landes- und auch kommunalpolitischer Verantwortung dafür zu sorgen, dass Kinder- und Jugendliche unabhängig vom Geldbeutel der Eltern optimale Bildungsvoraussetzungen erhalten. Denn Bildung ist der eigentliche Schlüssel.“

Anzusetzen sei bei den Regelangeboten wie Kita und Schule, wo Kinder seien. „Zu achten ist auf eine gute Elternarbeit, insbesondere was den Übergang von der Kita in die Grundschule anbelangt. Unbedingt anzustreben ist auch eine flächendeckende Versorgung mit Schulsozialarbeit, die über die personellen Ressourcen verfügen muss, die Schulen mit Bildungs- und Beratungsangeboten der Jugendhilfe im Sozialraum stärker zu vernetzen.“ Ferner sollten in Kitas und Schulen verstärkt Angebote zur Bewegung und gesunden Ernährung implementiert werden.

Schön: „All diese Ansätze greifen wir unter dem Motto ,Gelingendes Aufwachsen in gemeinsamer Verantwortung in Krefeld am Rhein’ auf. mip